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Potsdam-Mittelmark: Die Liebe zu historischen Gärten führt zu ihrer Bewahrung

Der Kleinmachnower Gartendenkmalpfleger Peter Herling feiert heute seinen 70. Geburtstag

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Kleinmachnow - Garten heißt warten. Fast eine Generation braucht es, bis ein Garten sich zu seiner vollen Schönheit entwickelt. In dieser Zeit wird er auch zu einem Spiegel seiner Besitzer, einem Spiegel ihrer Träume, ihrer Vorlieben, ihres Lebens. Peter Herling kennt Gärten und Parkanlagen en Gros – in Potsdam, in der Mark Brandenburg und anderswo. Und immer wieder stellt er fest, dass man beim Besuch eines gelungenen Gartens die Geschichte und die seiner Schöpfer geradezu einatmet.

Der Kleinmachnower Gartendenkmalpfleger hat sich in seinem Berufsleben historischen Gärten und anderen grünen Arealen zugewandt. Der gebürtige Saalfelder lernte in der Stadtgärtnerei Weimar, arbeitete bei der Deutschen Saatzuchtgesellschaft und in der Blumenbinderei Christensen in Erfurt. An der dortigen Fachschule für Gartenbau studierte er Garten- und Landschaftsgestaltung. 1962 kam Herling nach „Gastspielen“ endgültig nach Potsdam. Seinen Arbeitsplatz fand er im Entwurfsbüro für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung, dann im Büro für Städtebau. Ab 1990 bis zum Eintritt ins Rentenalter vor fünf Jahren war Herling in der Potsdamer Denkmalpflegebehörde tätig.

Im Garten ist das Gesetz der Metamorphose zu spüren. Das ist Peter Herling natürlich bewusst. Daher war es ihm ein Anliegen, historische Gartenanlagen vor dem Verfall zu bewahren und sie wieder in den Zustand zurückzuführen, wie die Besitzer und Gestalter sie einst anlegten. Erhalten und sachkundiges Pflegen war und ist seine Devise. Gärten sollen wieder zu ihrer Ursprünglichkeit finden. Im Bornimer Foerster-Garten, im Garten des Einsteinhauses Caputh oder im Schlosspark Wustrau fand er ein reiches Betätigungsfeld. Aber auch auf alten Friedhöfen – beispielsweise in Bornstedt – war Herling zu finden und hat ihnen ihr einstiges Aussehen zurückgegeben.

Herlings Liebe gilt auch dem Kreieren von Ausstellungen. Etliche Veranstalter versichern sich dabei immer wieder seiner vorzüglichen Gestaltungskunst, bei der die künstlerischen oder auch kunsthandwerklichen Arbeiten in wunderbarer Weise zur Geltung kommen. Man denke nur an die Ausstellungen von Hedwig Bollhagen, Werner Nerlich oder an „Schönheiten in Vasen“ der Urania.

Peter Herling wird an seinem heutigen 70. Geburtstag in seinen schneebedeckten Garten blicken müssen. Doch Garten heißt warten. Und er weiß, dass sich unter dem Schnee blühendes Leben befindet, das eines Tages wieder seine ganze Aufmerksamkeit beansprucht – nicht anders als in den etlichen Gärten, die ihm in puncto Erhaltung anvertraut wurden und werden. Klaus Büstrin

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