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Potsdam-Mittelmark: Die meisten wollen wiederkommen

Umfrage unter Bootstouristen im Wir-Revier: 97 Prozent sind zufrieden – Punktabzug wegen der Stege

Stand:

Potsdam / Werder (Havel) - Bootstouristen zwischen Potsdam und Brandenburg (Havel) sind im Schnitt 56 Jahre alt und meist zu zweit mit dem Motorboot unterwegs. Zu 95 Prozent stammen sie aus Deutschland, sonst meist aus Holland. Zu 97 Prozent werden ihre Erwartungen ans Wassersportrevier erfüllt und 75 Prozent wollen „sicher“ wiederkommen. „Das ist ein erfreuliches Ergebnis und deckt sich mit dem Bild in anderen Brandenburger Wassersportrevieren“, sagt Matthias Wedepohl vom Tourismusbüro Projekt M.

Das Büro hat in der Saison 2009 insgesamt 300 Bootsurlauber im Revier „Potsdamer und Brandenburger Havelseen“ befragt,das Ergebnis wird zum Auftakt der Wassersportsaison heute in Brandenburg (Havel) vorgestellt. Die Umfrage ist Baustein einer Befragung von über 2000 Bootstouristen im ganzen Land Brandenburg, die im vorigen Jahr von der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH veranlasst wurde.

Die Havelanrainer-Kommunen zwischen Brandenburg (Havel) und Potsdam bemühen sich seit einigen Jahren in der gemeinsamen "Wir"-Initiative, den Wassertourismus anzukurbeln. Besonders auffällig findet Wedepohl, dass der Altersschnitt im Wir-Revier sieben Jahre über dem Landesdurchschnitt von 49 Jahren liegt. „Auf der Havel zwischen Brandenburg und Potsdam sind nicht sehr viele junge Familien mit Kindern zu finden.“ Tourismusanbieter müssten sich auch wegen des demographischen Wandels Gedanken über leicht zugängliche Stege und barrierefreie Häfen machen. Die Anlegemöglichkeiten zwischen Potsdam und Brandenburg wurde von 73 Prozent der Befragten bemängelt. Das trübt die ansonsten positive Wahrnehmung der Gewässerregion: Auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 5 wurde die Note 1,6 vergeben. Mies schneidet gerade bei Kanufahrern auch die Wasserqualität ab, die – dank üppigen Algenwuchses – nur eine 2,7 vergaben. Eine denkwürdige Zahl sind die 20 Prozent aller Bootstouristen, die die Wir-Region bereits für überlastet halten.

Alles in allem könnten die Tourismusanbieter mit dem Ergebnis der Befragung dennoch zufrieden sein, sagt Wedepohl. „Das Wir-Revier wird gut angenommen.“ Wichtigstes Reisemotiv sind Natur und Landschaft, wobei auch Landgänge eine Rolle spielen: 83 Prozent besuchen Orte, 67 Prozent Sehenswürdigkeiten entlang der Havel. 41 Prozent der Befragten nutzen Zwischenstopps für Radtouren und 29 Prozent zum Wandern. Diese Zahlenwürden deutlich über dem Landesschnitt liegen, wie Wedepohl betont – und wirken sich auf die kommunale Tourismuswirtschaft aus: Motorboot-Touristen geben hier im Schnitt 28 Euro pro Tag aus, Kanufahrer 17. Wedepohls Resümee: „Man kann zufrieden sein, aber es gibt auch keinen Grund, sich zurückzulehnen.“

Reserven sieht der Tourismusexperte in der Vermietung von Charterbooten: Nur 17 Prozent der Befragten waren mit einem geliehenen Motorboot unterwegs. Zum Vergleich: Auf der Oberen Havel sind es 40 Prozent. Hintergrund: Zwischen Ketzin und Brandenburg (Havel) reicht der Charterschein für das Motorboot-Fahren nicht aus, man benötigt einen Boots-Führerschein. „Das erschwert die Entwicklung“, meint Wedepohl. Henry Klix

Saisonauftakt heute 15 bis 16 Uhr im Hauptgebäude der Havelmarinen GmbH, Krakauer Landstr. 30-31, in Brandenburg (Havel). Die Umfrage kann angefordert werden im Rathaus Werder (Havel) unter a.ackermann@werder-havel.de.

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