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Potsdam-Mittelmark: „Diesem Frieden traue ich nicht ganz“

Grüne Cornelia Behm empfiehlt, bei der Havelspange wachsam zu bleiben

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Schwielowsee - „Wachsam sein“ – die Warnung darf als eine Art Zwischenfazit gesehen werden beim Kampf der Bürgerinitiativen gegen die Potsdamer Netzverknüpfung und die Havelspange. Formuliert hat die Aufforderung Cornelia Behm; die Grünen-Politikerin und Bundestagabgeordnete war am Donnerstagabend im Forsthaus Templin zu Gast und diskutierte mit den Mitgliedern der Bürgerinitiative Templiner See und anderen Aktionsgruppen.

Behm appellierte an die Initiativen, das Netzwerk nicht aufzulösen, auch wenn die „Arbeitsgemeinschaft Integriertes Verkehrskonzept“ gescheitert ist. Damit ist zwar die Havelspange vorerst auf Eis gelegt, aber Behm meinte: „Diesem Frieden traue ich nicht ganz.“ Zur Erinnerung: Von der kompletten Umfahrung Potsdams blieb nach dem ersten abgebrochenen Raumordnungsverfahren 1999 einzig die Havelspange im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Voraussetzung für die Brücke über den Templiner See war jedoch eine Einigung zwischen den Umlandgemeinden, die gegen den Bau sind und der Stadt Potsdam, die die Brücke favorisiert.

Der nächste wichtige Termin für die Gegner der Havelspange liegt im Jahr 2009. Dann werde der aktuelle Bundesverkehrswegeplan in die Revision gehen, so Behm. Die Grünen-Politikerin rechnet aber bereits im kommenden Jahr mit Fachüberprüfungen zu einzelnen Projekten . „Dafür wird das Bundesministerium sicherlich eng mit den betreffenden Ländern zusammenarbeiten“, so Behm.

Deshalb ist für Hans-Joachim Kursawa, dem Sprecher der Initiative Templiner See, der Kontakt zum Brandenburger Infrastrukturministerium und dessen Minister Reinhold Dellmann der entscheidende. „Wir wollen ein Gespräch“, so Kursawa. Außerdem will die Initiative einen Unesco-Vertreter an den Tisch holen, um über die Gefährdung des Welterbestatus von Potsdam zu reden. Behm begrüßt diesen Weg: „Die Bundespolitik ist nicht zuletzt durch Dresden auf diesem Gebiet sensibilisiert.“ In der sächsischen Landeshauptstadt hat die Unesco Einwände gegen den Bau einer weiteren Elbbrücke geäußert.

Wenig Chancen sieht Kursawa derzeit für ein gemeinsames Vorgehen mit der Stadt Potsdam. Auch ein integriertes Verkehrskonzept für die gesamte Region sei entfernter denn je. Trotzdem wolle man die geschaffenen Strukturen weiter aufrechterhalten, „eine professionelle Haltung“, vor der Cornelia Behm „den Hut zieht“. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete will ihrerseits parteiübergreifende Wege einschlagen und sich mit ihrer Politikkollegin von der Potsdamer SPD, Andrea Wicklein, treffen, um gesprächsbereite Verhandlungspartner in der Landeshauptstadt zu finden. Kay Grimmer

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