Potsdam-Mittelmark: Diskussion um Kita-Bedarf
Statt Anbau wird jetzt dezentrale Lösung diskutiert
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Nuthetal - Die derzeit 35 fehlenden Kitaplätze bewegen Nuthetal. Die Fraktionen CDU / Grüne, Linke und FDP/BON/FFW waren sich am Mittwoch im Sozialausschuss einig, wie man das Problem beheben kann: Danach könnten dezentral in Saarmund und Bergholz-Rehbrücke 30 Plätze geschaffen werden. Es werde kostensenkend auf bauliche Reserven zurückgegriffen – den teuren Anbau an der Kita „Anne Frank“ könnte man sich damit sparen, wie es hieß. Nach Vorstellung der drei Fraktionen könnte der Küchentrakt der Kita „Freche Früchtchen“ in Saarmund aufgestockt werden. In einem Nebengebäude der Grundschule in Bergholz-Rehbrücke, das derzeit von der Akademie 2. Lebenshälfte e.V. genutzt wird, könnten durch Umbau ebenso einige Plätze entstehen. Der Verein könne ins Mehrgenerationenhaus ziehen. Weitere Plätze müssten über die Zulassung von Tagesmüttern geschaffen werden.
Dem stand ein Antrag von Monika Zeeb und Kurt Kühne (beide SPD) gegenüber. Sie wollen – auch ohne finanzielle Unterstützung des Kreises – einen Anbau an der Kita Anne Frank errichten lassen. Im Sozialausschuss gab es dafür keine Mehrheit. Alle Kindereinrichtungen Nuthetals sind überfüllt und dürfen nur mit Sondergenehmigungen betrieben werden. Während Christiane Alisch für die Kita Saarmund erklärte, alle Kinder aufnehmen zu können, sieht Monika Fischer, verantwortlich für Kita „Anne Frank“ und Schulhort in Bergholz-Rehbrücke, weiter wachsende Probleme.
Umstritten war wegen der täglichen Wege die Wichtung, wo Plätze geschaffen werden sollten. Besser ebenerdig zu bauen, wurde für eventuelle Nachnutzung als Seniorentagesstätte in der alternden Gemeinde in die Diskussion geworfen, wenn doch später die Demografie weniger Kinder beschert. Auch die Überbelegung müsse abgebaut werden.
Wie berichtet, prognostiziert die Bedarfsplanung der Kreisverwaltung der Gemeinde Nuthetal 2015 ein Überangebot von 100 Kitaplätzen. Unter diesen Bedingungen wird es für eine Kapazitätserweiterung kein Fördergeld für neue Kitaplätze geben. Dem stehen aus Sicht der Kommune aktuell 35 Fehlplätze gegenüber. Viele Kommunalpolitiker fürchten, dass der Mangel vorübergehende ist und forcieren eine gemäßigte, „nachhaltige“ Lösung. 400 000 Euro stehen vorsorglich für eine am 22. Juni von der Gemeindevertretung zu beschließende Lösung im Haushalt bereit. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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