Potsdam-Mittelmark: Dorfstraße wird saniert
Gemeinderat bewilligt Wildenbrucher Projekt
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Michendorf - Eines der wohl am längsten diskutierten Bauvorhaben in der Gemeinde Michendorf soll demnächst in Angriff genommen werden. Auf ihrer Sitzung am Montagabend haben die Gemeindevertreter den Ausbau der Wildenbrucher Dorfstraße beschlossen. Mit der Sanierung der knapp 300 Meter langen Holperpiste im historischen Ortskern Wildenbruchs soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Kosten bezifferte die Verwaltung auf 214 000 Euro.
Seit der Gemeindefusion vor acht Jahren steht das Projekt auf der Agenda. Anlass hat dafür nicht nur der marode Zustand des Kopfsteinpflasters geboten, sondern auch das wilde Parken an den Wochenenden im Ort. Hunderte Autos stehen hier vor allem in den Sommermonaten, zuletzt hatte die Verwaltung provisorische Parkflächen abgesteckt, damit die Feuerwehr im Notfall zum nördlichen Badestrand am Großen Seddiner See durchkommt. Der Ausbau selbst ist in unzähligen Sitzungen des Ortsbeirates erörtert worden, immer wieder stimmte man sich mit den Anwohnern ab.
Zuletzt hatte es eine schriftliche Befragung gegeben, in der sich die 24 Anlieger für eine von insgesamt sechs Ausbau-Varianten aussprechen sollten. Diese reichten von einem einfachen Ausbau mit Asphalt und einem Gehweg aus Betonsteinpflaster bis hin zur Edel-Sanierung mit gepflasterter Straße und einem Gehweg aus Mosaikstein. Das Ergebnis war gefächert: Acht Haushalte haben sich für Kopfsteinpflaster entschieden, sechs für die preiswertere Asphalt-Variante. Nur ein Grundstückseigner sprach sich generell gegen den Ausbau aus. Ortsvorsteher Manfred Bellin (FBL) warb indes für den Ausbau der Fahrbahn mit Asphalt, am Rande gesäumt mit Großsteinpflaster, und plädierte damit für einen Kompromiss. Man könne den Anliegern keine zu hohen Kosten zumuten. Immerhin sollen sie unterm Strich 150 000 Euro für den Ausbau zahlen. Dem folgten fast alle Fraktionen.
Einzig die Grünen sprachen sich für den Erhalt des Kopfsteinpflasters aus. Denn das verschwinde zunehmend aus den Ortsbildern. „Die Dorfstraße ist ein Schmuckstück, das man erhalten sollte“, so Fraktionschefin Claudia Günther. Ihre Kollegin Ulrike Wunderlich betonte im Nachhinein, dass die von den Gemeindevertretern verabschiedete Variante letztendlich nur von einem Anlieger gewählt worden war. Thomas Lähns
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