
© Manfred Thomas
Potsdam-Mittelmark: Drei Interessenten für leeres Kino
Ob mit Café, Restaurant oder Kneipe: Im Teltower Diana sollen künftig auch wieder Filme zu sehen sein
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Teltow - Seit Jahren steht das Diana-Kino leer. Seit es 2006 geschlossen wurde, verfällt das denkmalgeschützte Gebäude zunehmend. Jetzt aber gibt es drei Interessenten für das ehemalige Kino am Puschkin-Platz. „Deren Konzepte werden derzeit vom Stadtplanungsbüro Complan ausgewertet“, sagte Rico Kasten, bei der Stadt zuständig für innere Verwaltung, den PNN. Die Stadt hatte das Gebäude vor gut einem Jahr gekauft und anschließend ausgeschrieben. Das Kino selbst zu betreiben, wie es in Kleinmachnow mit den Kammerspielen eine Zeit lang diskutiert worden war, kam für Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt nie infrage: „Damit wäre die Stadt finanziell überlastet.“ Mit dem Zwischenerwerb sollte ein weiterer Verfall des denkmalgeschützten Gebäudes verhindert werden.
Was die potenziellen künftigen Betreiber mit dem seit Jahren leerstehenden Gebäude konkret vorhaben, will Kasten noch nicht sagen. Erst sollen die Stadtverordneten informiert werden – allerdings wird dazu frühestens bei der ersten Sitzung der Stadtverordneten am 30. Januar Gelegenheit sein. „Anschließend sollen die Vorschläge in den Fachausschüssen diskutiert und abgestimmt werden“, so Kasten weiter. „Eine reine Kino-Nutzung sieht aber keiner der Bewerber vor.“
Klar scheint hingegen, dass das Gebäude in irgendeiner Art und Weise gastronomisch genutzt werden soll – ob als Café, Restaurant oder Kneipe ist aber noch offen. Vorgaben dazu habe es bei der Ausschreibung nicht gegeben, sagte Kasten. Das wäre bei der geringen Anzahl der Bewerber und angesichts der schwierigen Immobilie nicht sinnvoll gewesen. Nachdem bereits in der Vergangenheit mehrere Betreiber an der Immobilie gescheitert waren, wollte man die Hürde nicht zu hoch ansetzen.
Die Stadt habe das Haus im vergangenen Jahr entrümpelt und gesichert, im direkten Umfeld Gestrüpp entfernt. „Dort hat auch jemand wild gewohnt“, so Kasten. Die tatsächliche Sanierung soll der künftige Betreiber übernehmen.
Einen Mindestkaufpreis habe es bei der Ausschreibung nicht gegeben – wichtiger sei, dass die Nutzungskonzepte überzeugen. Im Herbst 2011 hatte die Stadt das Kino samt Grundstück erworben. Wegen möglicher Umbauarbeiten hat es laut Kasten bereits erste Gespräche mit der Denkmalschutzbehörde gegeben. Die hatte das ehemalige Lichtspieltheater im Jahr 2005 unter Denkmalschutz gestellt. Für die Zukunft wünscht die Stadt sich eine öffentliche Nutzung – auch wenn sich ein Kino-Betrieb allein wohl nicht mehr rentiere. Anders als in der 1930er Jahren, als das Diana gebaut wurde, sei Kino heute ein schwieriges Geschäft, das sich den großen Strukturen anpassen müsse, so Kasten.
In Kleinmachnow hatte sich zuletzt eine private Initiative um die Rettung der Kammerspiele bemüht und eine Kulturgenossenschaft gegründet – sie betreibt das Gebäude als Kino weiter. Ariane Lemme
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