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100 Kilogramm Drogen auf einem Foto.

© Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Prozess am Landgericht Potsdam: Drogen im Millionenwert auf Milchhof: Urteil gesprochen

Per Zufall stießen die Fahnder auf dem Hof eines Milchbauern auf den Drogenfund im Wert von mehr als einer Million Euro. Gefahndet hatten sie ursprünglich nach unverzollten Zigaretten. Nun fiel das Urteil.

Stand:

Potsdam/Bad Belzig - Ein Milchbauer aus dem Bad Belziger Ortsteil Werbig (Potsdam-Mittelmark) hatte Rauschgift im Millionenwert im Keller seines Hofes gelagert. Nun wurde der 61-Jährige zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht Potsdam verurteilte ihn am Donnerstag wegen der Einfuhr illegaler Drogen und Beihilfe zum Handel. Der gebürtige Niederländer hat nach Überzeugung der Richter bei elf Fahrten Drogen aus seiner Heimat nach Brandenburg gebracht und im Keller seines Hofes gelagert. Im Februar dieses Jahres hatte der Zoll dort bei einer Razzia 84 Kilogramm Marihuana, jeweils rund sechs Kilogramm Kokain und Ecstasy und knapp zehn Kilogramm Amphetamin im Wert von etwa mehr als einer Million Euro beschlagnahmt.

Laut Gericht hat der Landwirt zwischen Oktober 2014 und Februar 2016 für die Drogenfahrten insgesamt 17 000 Euro erhalten. Die Transporte organisierte ein Komplize, gegen den bereits ermittelt wird. Von ihm erhielt der Landwirt zudem 300 Euro Jahresmiete für den Keller als Drogendepot.

Zollfahnder entdeckten 38.000 unversteuerte Zigaretten - und über 100 Kilo Drogen

Auf den Fund waren die Ermittler per Zufall gestoßen. Nach dem Tipp eines Ex-Mitarbeiters des Mannes hatten die Zollbeamten auf dem Hof wegen eines Steuervergehens gefahndet. Der Verdacht bestätigte sich: Die Fahnder entdeckten im Keller rund 38 000 unversteuerte Zigaretten.

Der Landwirt war 2002 nach Brandenburg übergesiedelt. Vor Gericht bereute er seine Taten. Er habe sich nicht bewusst gemacht, welche Folgen die Drogentransporte hätten. Dafür schäme er sich. 

Das Gericht hob zugleich den seit Februar bestehenden Haftbefehl gegen den Landwirt auf. Gegen das Urteil ist Revision zugelassen worden. Staatsanwaltschaft und Verteidigung wollen den Richterspruch zunächst prüfen, wie sie auf Anfrage erklärten. (dpa)

Mehr zum Prozess lesen Sie in der Freitagsausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten

Manfred Rey

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