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Fertig zum Start. Daniel Krättli von der Swiss Drones AG bereitet in Paplitz eine Drohne zur Bekämpfung vom Eichenprozessionsspinner vor. 

© Mike Jentsch/dpa

Potsdam-Mittelmark: Drohnen gegen Eichenspinner

Klein und wendig: Drohnen könnten in Städten eine Lösung im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner sein. In Brandenburg startete ein Versuch

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Paplitz/Berlin - Mit einem unbemannten Kleinhubschrauber wollen Wissenschaftler den Eichenprozessionsspinner bekämpfen. Die kleine und wendige Drohne könne künftig vor allem in dicht besiedelten Gebieten zum Einsatz kommen, teilten die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und weitere Institute am Dienstag mit. An einem Baum bei Paplitz (Teltow-Fläming) begannen am Dienstag erste Versuche. Bislang können die Raupen aus Gründen des Gesundheitsschutzes in Städten nicht aus der Luft bekämpft werden, da herkömmliche Hubschrauber die Wirkstoffe nur großflächig verteilen.

Für den ersten Versuch haben die Wissenschaftler eine frei stehende Eiche gewählt. Mithilfe des Kleinhubschraubers bespritzten sie den Baum mit einer unbedenklichen, gelb gefärbten Flüssigkeit.

Der Farbstoff soll unter anderem zeigen, wie gut die Drohne die Krone benetzen kann und wie sich die Flüssigkeit auch über das Ziel hinaus verbreitet.

Außerdem wollen die Wissenschaftler klären, wie effektiv das Verfahren im Vergleich zu Methoden vom Boden oder von einer Hebebühne aus ist. Im kommenden Frühjahr ist ein weiterer Versuch an Alleebäumen geplant. Dann soll ein Wirkstoff zum Einsatz kommen. Der Kleinhubschrauber stammt von einer Schweizer Firma, wiegt 65 Kilo und kann bis zu 24 Liter Flüssigkeit tragen.

Der Eichenprozessionsspinner verbreitet sich seit Jahren. Die Brennhaare, die die Larven bilden, können beim Menschen zu Hautirritationen, Augenreizungen und Atembeschwerden führen. In Berlin werden Raupennester entweder von Spezialfirmen aus den Bäumen gesaugt oder ein Biozid auf der Basis von Neembaumöl eingesetzt. Das Pflanzenschutzamt testet auch den Einsatz von Nematoden (Fadenwürmer) als natürliche Feinde. Laut einer Sprecherin des Julius-Kühn-Instituts (JKI) sind die bisherigen Methoden nicht effektiv genug. Anja Sokolow

Anja Sokolow

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