Potsdam-Mittelmark: „Dumm spuckt gut“
CDU fordert Kampagne für eine saubere Stadt
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Werder - Zigarettenkippen, Kaugummis, Hundekot - von solchem Dreck bleibt auch Werder (Havel) nicht verschont. Die CDU-Fraktion will dem jetzt den Kampf ansagen. In der Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstagabend beauftragte Fraktionssprecher Christian Große die Verwaltung, eine Kampagne auszuarbeiten, durch die auch die Bürger zum Mitmachen bewegt werden.
Anreize dafür hat sich die Union aus der Werderaner Partnerstadt Siegburg geholt. Mit provokativen aber einprägsamen Slogans wird dort seit einem Jahr für mehr Sauberkeit geworben. Eine örtliche Werbeagentur hat insgesamt drei Plakate entworfen: Eines zeigt einen beschämt dreinblickenden Hund unter der großen Überschrift „Ach Du Scheiße“, ein weiteres drei Teenager mit Kaugummiblasen vor den Mündern unter dem Satz „Dumm spuckt gut“. Auf einem dritten Plakat werden speziell Zigarettenkippen unter dem Motto „Holt die Kleinen von der Straße“ ins Visier genommen. Darüber hinaus wird jeweils erläutert, welches Bußgeld auf die Verschmutzer zukommt. So kostet Bellos Hinterlassenschaft in Siegburg 35 Euro, ausgespiehene Kaugummis 20 und weggeworfene Kippen 15 Euro.
In Werder sind die Strafen noch nicht offiziell geregelt, eine so genannte ordnungsbehördliche Verordnung gibt es bislang nur als Entwurf. Den endlich zu beschließen, wäre Teil des gesamten Konzeptes, erläuterte Christian Große. Die dort aufgeführten Bußgelder sind etwas milder als die in Siegburg: 10 Euro für Kaugummis, 15 für Zigarettenstummel und 20 für Hundehäufchen.
Die Stadt Euskirchen im Rheinland hat sich diese Kampagne ebenfalls zu eigen gemacht. 15 000 Euro wurden dort für insgesamt 50 Plakate, zusätzliche Abfallbehälter und die Ausstattung der Mülleimer mit Aschenbechern ausgegeben. Außerdem wird dort der Außendienst des Ordnungsamtes verstärkt. Solche Kosten würden laut Große nicht auf Werder zukommen, nur hier und da müssten die Behältnisse erweitert werden. „Die Insel ist komplett mit Hundetoiletten ausgestattet.“ Als staatlich anerkannter Erholungsort haben wir an jedem Wochenende Besucher in der Stadt, also sollten wir auch auf das Erscheinungsbild achten“, betonte Große. Da die Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht ständig und überall kontrollieren könnten, müsse um das Verständnis der Bürger geworben werden. Die Erfahrungen aus den anderen Städten zeigen, dass durch die Kampagne zumindest einige Verschmutzer mit der Nase auf ihre Missetaten gestoßen werden. Thomas Lähns
Infos im Internet unter
www.sauber-realisiert.de
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