Potsdam-Mittelmark: Edeka in Caputh schließt nicht
Dagmar Opitz übernimmt den Markt im September
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Schwielowsee - Die fast leeren Regale im Caputher Edeka werden zum 2. September wieder gefüllt sein. Dann übernimmt Dagmar Opitz den Markt in der Friedrich-Ebert-Straße. „Man kann einen Ort nicht ohne Lebensmittelversorgung lassen“, sagt die 61-jährige Einzelhändlerin. Im Februar war bekannt geworden, dass der bisherige Geschätfsführer, Walter Häußler, nach 18 Jahren den einzigen Supermarkt im Ort zu Ende August aufgeben wird. Unklar war bisher, ob sich ein Nachfolger findet. Immerhin gibt es große Konkurrenz: In das neue Blütenviertel wird ein großer Rewe-Supermarkt kommen, die Eröffnung ist nächstes Jahr anvisiert.
Dagmar Opitz will es trotzdem versuchen und baut auf ihre Erfahrungen: Seit 1994 hat sie diverse Lebensmittelmärkte geleitet, von 1994 bis 2007 hatte die Caputherin einen Sparmarkt im Ort. In Groß Glienicke betreibt sie derzeit eine „nah und gut“-Filiale mit Post. Weitere Postfilialen hat sie in Caputh und Potsdam. „Ich arbeite seit über 20 Jahren im Handel und bin ich schon einige Risiken eingegangen.“
Der Zuspruch von den Caputhern und der Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) habe sie schlussendlich überzeugt. „Immer wieder wurde ich angesprochen, dass ich den Laden übernehmen soll.“ Eigentlich wollte sie kürzertreten – jetzt hat sie sich doch noch mal für eine neue Aufgabe entschieden. Ihr Mietvertrag gelte für fünf Jahre, so Dagmar Opitz.
In dem Laden mit 415 Quadratmetern Verkaufsfläche will sie mit Edeka sowohl preiswerte als auch Qualitätsprodukte anbieten. Eine Auswahl an Bioprodukten werde es auch geben, erklärt die Einzelhändlerin. Zehn Angestellte wird die Nachfolgerin übernehmen. Die Regale werden sie am letzten Augustwochenende auffüllen. Der Markt bleibt am 31. August geschlossen. „Wir versuchen so schnell wie möglich das gewohnte Sortiment zu bieten“, so Opitz.
Die Konkurrenz durch Rewe macht Dagmar Opitz keine größeren Sorgen: „Der Markt muss erst mal stehen und dann muss er es schaffen, den nötigen Umsatz zu machen.“ Sie wolle mit Frische, Service und Freundlichkeit die Kunden begeistern und an sich binden. „Es werden bestimmt nicht alle zu Rewe einkaufen gehen.“ Um sich von der Konkurrenz abzuheben, überlegt sie auch, ihr Angebot zu spezialisieren. „Aber das entscheidet sich, wenn der neue Rewe eröffnet hat.“
Im „Bio Jam Naturkost“-Laden gegenüber der Caputher Grundschule überlegt sich Besitzerin Cornelia Steger bereits neue Strategien. Die Konkurrenz durch Bio- und normale Supermärkte wachse stetig. „Ich will den Laden retten.“ Um mehr Kunden anzulocken, überlegt sie, ob sie zusätzlich einen Imbiss und einen Lieferservice integriert. Eva Schmid
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