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Potsdam-Mittelmark: Edeka schließt, Rewe wächst

Einzelhandel in Nuthetal im Umbruch. Bürgermeisterin sucht nach neuen regionalen Anbietern

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Nuthetal - Der Rewe-Markt in Bergholz-Rehbrücke wird umgebaut. Ab Montag bleiben die Türen für zwei Wochen geschlossen, sagte Rewe-Ost-Sprecherin Stephanie Maier gegenüber den PNN. Die Bautätigkeit war schon in den vergangenen Tagen zu spüren. Inzwischen leeren sich die Regale. „Das Gesamtbild des Marktes wird sich nach dem Umbau verändern“, sagte Maier. Schon am 30. November soll der Markt wieder öffnen.

Der Markt wurde vor sieben Jahren gemeinsam mit dem benachbarten Aldi errichtet und ist bei den Kunden beliebt, jetzt soll das Mobiliar komplett ersetzt werden. Die Kühlregale werden gegen verglaste, energiesparende Kühlschränke getauscht. Der Komplettumbau der Elektrik samt Beleuchtung sei ein weiterer Beitrag zu nachhaltigem Umgang mit Energie.

Der Havel-Bäcker soll in einen Anbau an der Front des Supermarktes umziehen, an dem bereits seit Längerem gebaut wird. Das Café mit dann zwölf Sitzplätzen wird separat liegen und eine Fensterfront erhalten, so Maier.

Insgesamt werde der Markt etwas größer. Besonders die Palette im Frischebereich solle dadurch wachsen. „Unser Focus liegt darauf, die Angebote bei Obst, Gemüse, Molkereiprodukten, aber auch Wurst und Fleisch an der Bedientheke zu erweitern“, sagte Maier. Auch die Trennwand zum Getränkemarkt soll fallen, der Getränkebereich integriert werden.

Mit dem großen Frischesortiment und mehr Servicepersonal wolle sich Rewe von seinen Wettbewerbern abheben. Gut angenommen werde auch, dass an der Rewe-Kasse mit dem Bezahlen per EC-Karte auch Geld abgehoben werden kann. Das soll den Weg zum EC-Automaten sparen.

Weniger gut lief es bei Edeka in Bergholz-Rehbrücke, im September musste der Markt in der Straße Zum Springbruch aufgegeben werden. „Diesen Markt mussten wir aufgrund der verschärften Wettbewerbssituation schließen“, so Edeka-Sprecher Andreas Laubig. Es fehlten, auch wegen der beiden Märkte in der Nachbarschaft, die Umsätze, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Die beiden Mitbewerber würden strategisch günstiger liegen, Edeka habe keine Chance gehabt. Erweiterte Öffnungszeiten hätten Zusatzkosten verursacht. Nun habe man die Konsequenzen gezogen.

Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) blickt trotz Edeka-Schließung und Schlecker-Insolvenz – auch Nuthetal hatte damit kürzlich einen Drogeriemarkt verloren – positiv in die Zukunft. „Es laufen intensive Gespräche mit Anbietern des Einzelhandels“, sagte sie den PNN. Man sei auf der Suche nach möglichst regionalen Lebensmittel- und Drogerieanbietern, um die leeren Geschäftsflächen im Geschäftszentrum mit attraktiven Angeboten wieder zu beleben. „Wichtig ist aber, dass unsere Bürger dann auch vor Ort einkaufen und nicht nur in die benachbarte Landeshauptstadt fahren“, so die Bürgermeisterin. In den Ortsteilen klappt das immer besser: Seit dem vergangenen Jahr besteht für die kleinen Ortsteile in Saarmund der Nahkauf-Markt mit Fleischer und Bäcker, der von der Agro Saarmund betrieben wird und ebenfalls zur Rewe-Gruppe gehört. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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