Potsdam-Mittelmark: Edistherm senkt Fernwärmepreis
für Werders öffentliche Gebäude / Verhandlungserfolg des Rathauses
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Werder (Havel) - Als wichtigster Abnehmer der Edistherm hat die Stadtverwaltung Werder die Abnahmepreise für Fernwärme deutlich runterverhandelt. Die jüngste „Preisdatenbank“ des Verbandes Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen hatte im Juni gezeigt, dass Werders Fernwärmepreis der höchste im Land Brandenburg ist. Auch die Stadtverwaltung zahlt überdurchschnittlich viel, sagte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) am Mittwochabend im Finanzausschuss.
Schulen, Kindergärten, das Rathaus Eisenbahnstraße und andere öffentliche Gebäude sind ans Netz angeschlossen. Nach intensiven Verhandlungen sollen Grund- und Verbrauchspreise deutlich gesenkt werden, der an sich bis 2010 geltende Abnahmevertrag würde gelöst. Wenn die Stadtverordneten zustimmen, könnte am 1. Januar ein neuer Zehn-Jahres-Vertrag gültig werden.
Der Netto-Grundpreis würde von 53,37 Euro auf 48 Euro pro Kilowatt und Jahr gesenkt. Die zugrunde liegende Anschlussleistung für die 14 angeschlossenen Gebäude liegt bei 2265 Kilowatt. Der Arbeitspreis würde von derzeit 83 auf 78 Euro pro Megawattstunde und Jahr sinken, er würde nach einer Gasformel der Preisentwicklung angepasst. Laut Schröder könnte die Stadt so in zehn Jahren 570 000 Euro sparen. Mit dem neuen Vertrag verpflichtet sich die Stadt aber auch, für Heizung und Warmwasser nur Fernwärme zu nutzen. Nur ein „Teilbedarf“ könnte durch regenerative Energien gedeckt werden.
Die SPD-Stadtverordnete Anja Spiegel sprach sich im Finanzausschuss für ein Sonderkündigungsrecht aus. Der Energiesektor sei im Umbruch, „wir wissen nicht, was die nächsten Jahre bringen“. Ausschusschef Christian Große (CDU) warnte allerdings, dass ein solche Recht die Edistherm in die Insolvenz treiben könnte. „Wir riskieren, dass Privatabnehmer von heute auf morgen keine Fernwärme mehr bekommen.“ Bürgermeister Werner Große (CDU) erklärte, dass auch mit dem Einsatz regenerativer Energien eine Lücke bleibe, die nur mit Öl, Gas und Kohle zu schließen sei. „Den Totalumstieg auf regenerative Energien kann vielleicht Frau Ypsilanti, wir können das nicht“, sagte Große mit Verweis auf eine Forderung im hessischen Wahlkampf. Der Finanzausschuss stimmte dem Vertragsentwurf mehrheitlich zu. hkx
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