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Potsdam-Mittelmark: „Egozentrisch und undiplomatisch“

Heftige Kritik der UWG an Hartmut Besch

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Michendorf - Heftige Kritik am Vorsitzenden der Michendorfer Gemeindevertretung, Hartmut Besch (FBL/FDP), hat die Fraktion der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) geübt. In einem Offenen Brief an Besch, der auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung übergeben wurde, heißt es unter anderem: „Immer wieder und insbesondere in der Ausübung ihrer Funktion als Vorsitzender der Gemeindevertretung eskalieren eigentlich selbstverständliche und im kommunalpolitischen Raum auch völlig natürliche Abstimmungsprozesse aufgrund Ihres egozentrischen und undiplomatischen Auftretens.“

Vom Vorsitzenden der Gemeindevertretung müsste man jedoch Neutralität und ganzheitliche Sichtweise erwarten, betonte der UWG-Fraktionsvorsitzender Gerd Sommerlatte. Zur seiner dreiköpfigen Fraktion gehören weiterhin Wolfgang Kroll und Renate Hobeck. Sommerlatte und Kroll sind zudem Ortsbürgermeister von Wilhelmshorst bzw. Langerwisch. Besch ist Ortsbürgermeister von Michendorf.

Aktueller Auslöser dieser grundsätzlichen UWG-Kritik war Beschs Auftreten auf der jüngsten Sitzung des Michendorfer Bauausschusses, wo er nach heftiger Diskussion um die Neubaupläne von Lidl und Alpha-Baumarkt in Michendorf demonstrativ den Raum verlassen hatte. Während Besch dieses Vorhaben offensiv unterstützt, hatten sich der Bauausschuss und der Wilhelmshorster Ortsbeirat dagegen ausgesprochen (PNN berichteten).

Dazu heißt es im UWG-Brief an Besch: „Ihr Verhalten in dieser Sitzung hat noch einmal deutlich gemacht, dass sie es bisher nicht verstanden haben, Ihrer herausgehobenen Position in der Gemeindevertretung der neuen Gemeinde Michendorf gerecht zu werden.“ Besch solle nun seine bisherige Verhaltensweise überdenken oder andernfalls sein Amt zur Verfügung stellen, heißt es in dem Brief.

Angeschlossen hat sich der Kritik die Fraktion der Bündnisgrünen. Sie hatten zuvor bereits das Auftreten Beschs gegenüber Einwohnern in der Bürgersprechstunde moniert. Hartmut Besch selbst sagte gestern den PNN, er habe den Brief der UWG noch nicht gelesen. Er werde jedoch in schriftlicher Form dazu Stellung nehmen. Hagen Ludwig

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