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Schon jetzt läuft der Zähler langsamer als in anderen Kommunen. Die Gemeinde Schwielowsee setzt längst auf Energiesparlampen und hält ihre Heizungsanlagen in Schuss. Einige Verbesserungsvorschläge gibt es trotzdem noch.

© ddp

Potsdam-Mittelmark: Ein Drittel könnte gespart werden

Energieberater hat 18 kommunale Gebäude am Schwielowsee geprüft. Fünf davon sind optimal ausgestattet

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Schwielowsee – Knapp ein Drittel ihres jährlichen Energieverbrauchs könnte die Gemeinde Schwielowsee einsparen. Das hat jetzt das Berliner Beratungsunternehmen „Q-Save“ ermittelt, das in den vergangenen zweieinhalb Monaten insgesamt 18 kommunale Gebäude untersucht hatte. Geschäftsführer Frank Wolf präsentierte die Ergebnisse am Mittwochabend in der Gemeindevertretung. Demnach liege der momentane Energiebedarf in den betrachteten Gebäuden bei insgesamt rund 3,3 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Die Zahl beinhaltet sowohl den Strom- als auch den Gasverbrauch. Um sie auf ein Minimum zu senken, müsste die Kommune allerdings 1,12 Millionen Euro ausgeben, unter anderem für Wärmeschutzmaßnahmen und für neue Anlagen. Sparen ließen sich auf diesem Wege letztendlich 90 000 Euro pro Jahr.

Dabei müsse aber längst nicht an allen Gebäuden Hand angelegt werden, so Wolf. Bei insgesamt fünf Liegenschaften fanden die Experten keine Sparpotenziale, dabei handelt es sich um die neuen Feuerwehrdepots in Caputh und Ferch sowie das Sportvereinshaus in Ferch und die Häuser 4 und 5 der Grundschule Caputh. Thermische Solaranlagen für die Warmwasserbereitung – prinzipiell eine gute Alternative zum elektrischen Boiler – würden hier nicht lohnen, weil die Gebäude nicht durchgängig genutzt würden.

Insgesamt stellte das Beratungsunternehmen der Gemeinde bereits ein gutes Haushalten mit Strom und Wärme aus. „Die Gebäude sind auf einem guten Stand, die Technik ist gepflegt und wird regelmäßig gewartet“, so Wolf. Ein Lob gab es auch für die lückenlosen Bestandsunterlagen, die eine verlässliche Basis für seine Arbeit geboten hätten. Zudem würden bereits an vielen Stellen Energiesparlampen eingesetzt werden, wodurch etwa 80 Prozent des Stromverbrauchs gegenüber herkömmlichen Glühbirnen gespart werden würde. Auch mit dem Alter ihrer Heizkessel – ein Austausch wird bei Anlagen, die älter als 30 Jahre sind nötig – liege die Gemeinde Schwielowsee über dem Bundestrend. Das Durchschnittsalter betrage hier zwischen acht und zehn Jahren. Nichtsdestotrotz müssten die ältesten Heizkessel und Pumpen aus den 1980er Jahren ersetzt werden.

Was sich in der Gemeinde kaum anbietet ist der Einsatz von Photovoltaik-Anlagen. Die brauchen direkte Sonneneinstrahlung, damit also eine bestimmte Dachneigung und Südlage, was nur auf zwei Gebäude zutreffen würde: Die Meusebach-Grundschule und die Turnhalle in Geltow. Einiges bleibe noch zu tun. Als Beispiel nannte Frank Wolf die Grundschule Caputh, die unterm Strich Sparpotenziale von 19 Prozent aufweisen würde. Denn Haus 3 und das Verbindungsgebäude zu Haus 2 bräuchten eine bessere Wärmedämmung. Die Investitionskosten bezifferte der Experte auf 218 000 Euro. Sparen ließen sich dadurch gut 4200 Euro pro Jahr. Wesentliche Energiesparpotenziale gebe es auch in der Geltower Grundschule und im Bauhof-Gebäude.

Die Gemeindevertreter nahmen die Ergebnisse erst einmal zur Kenntnis. „Viele Dinge davon sind für uns neu“, sagte Vorsitzender Roland Büchner (BBS). Insgesamt zwei dicke Ordner mit Exposés zu jedem einzelnen Gebäude wurden der Gemeinde übergeben, die jetzt als Grundlage für künftige Investitionen in kommunale Gebäude dienen sollen. Ohne direkten wirtschaftlichen Vorteil, aber dafür ökologisch bedeutsam ist die Senkung des CO2-Verbrauchs von jährlich 823 auf 500 Tonnen pro Jahr, die mit den Energiesparmaßnahmen in der Gemeinde erreicht werden würde. Damit würde Schwielowsee auf einen Schlag das erreichen, wozu sich die EU auf dem laufenden Weltklimagipfel in Kopenhagen noch nicht durchgerungen hat: Die Senkung der Kohlendioxid-Emission um 30 Prozent. Thomas Lähns

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