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Potsdam-Mittelmark: Ein Erfolg mit vielen Vätern

Tee- und Wärmestube am neuen Standort in Werder gestern offiziell eingeweiht

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Werder (Havel) - Pfarrer Immo Riebicke stieg gestern auf die Leiter. In Werder wurde der neue Standort der Tee- und Wärmestube offiziell eingeweiht. „CMB“ schrieb er mit Kreide über den Türsturz – mit der Jahreszahl 2008. „Christus mansionem benedicat“ bedeutet die lateinische Abkürzung, „Christus segne dieses Haus“. „Die christliche Entstehungsgeschichte beruht darauf, dass Jesus Christus die Menschen angenommen hat – auch in Krankheit, Armut und schwerer Zeit“, sagte Riebicke.

2001 wurde die Tee- und Wärmestube durch das Diakonische Werk Potsdam in Glindow in Betrieb genommen. Ein erfolgreicher Versuch, wie Diakonie-Geschäftsführer Marcel Kankarowitsch gestern vermerkte – auch wenn er nichts gegen einen Misserfolg gehabt hätte. „Besser wäre ja, wenn Menschen in unglücklichen Lebensumständen Unterstützung von ihren Nachbarn, Freunden und Verwandten bekämen.“

Das „rumplige Häuschen“ in Glindow wurde bald zu klein, zumal auch eine Lebensmittelausgabe mit der Potsdamer Tafel eingerichtet wurde. Bei der Standortsuche traf man auf das frühere Ärztehaus in Werder. Zwei Jahre hatte es leer gestanden. „Dreimal soviel Platz gibt es hier“, freute sich Kankarowitsch gestern. So kam hier auch noch eine Beratungsbüro für Menschen unter, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Am alten Glindower Standort solle derweil noch bis Oktober eine Einrichtung für betreutes Wohnen mit drei Einzelzimmern ausgebaut werden.

Der Umzugserfolg hatte viele Väter: Das Diakonische Werk, dessen Arbeit gestern in Werder von Ministerin Johanna Wanka (CDU) persönlich gewürdigt wurde. Landeskirche und Sparkasse, die mit Zuschüssen halfen. Den Hauseigentümer, Unternehmer Michael Goldberg, mit dem eine günstige Miete vereinbart wurde. Die Stadt Werder, die sich jetzt mit dem Landkreis gemeinsam an der Finanzierung beteiligt.

Und das neue Potsdamer Möbelhaus „Porta“: Es spendierte die komplette Einrichtung mit Möbeln und Haushaltsgeräten. Die Leiterin der Tee- und Wärmestube Martina Müller war gestern immer noch fassungslos: „Ich musste einfach nur aufschreiben, was ich haben wollte, und bekam alles.“

Die Unterstützung reißt derweil nicht ab: Der linke Landtagsabgeordnete Andreas Bernig forderte den Landkreis gestern auf, eine Stellenstreichung zurückzunehmen. Die Finanzierung wurde vor drei Jahren gestrichen, die anfallende Arbeit wird trotzdem erledigt – von Familie Barthels, ehrenamtlich. Henry Klix

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