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Potsdam-Mittelmark: Ein Haus aus Holz für die Feuerwehr

Die Neuseddiner feierten gestern Richtfest für ein Unikat im Land Brandenburg

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Seddiner See - „Die neue Feuerwache wird optimal", strahlte gestern Peter Herrmann beim Richtfest für das moderne Gerätehaus in Neuseddin am neuen Standort in der Kunersdorfer Straße. Zwar habe er sich als Bauausschussvorsitzender vehement für diesen Neubau eingesetzt, doch „dass man eine Feuerwache aus Holz bauen kann, hat mich dann doch überrascht“, sagte er im Gespräch mit den PNN. Und das noch mit einer solchen Wärmedämmung, durch die erhebliche Einsparungen bei den Heizkosten möglich seien.

Im Land Brandenburg ist ein solches Feuerwehrgebäude bisher einmalig. Der Berliner Architekt Guntram Jankowski schwört auf die Holzvariante. „Bei einem eventuellen Gebäudebrand ist die Frühwarnung durch starke Geräusche im Holz besser als bei Beton“, sagte er. Zudem könne man kostengünstig eine ökologische Bauhülle herstellen. Die mit Spezialwolle isolierten Wände werden aus Fertigteilen montiert, das hat jetzt gerade mal 14 Tage gedauert. Das Gebäude wird bei Bedarf durch Heißluft schnell erwärmt. Der Energiebedarf läge bei kaum der Hälfte eines Wohnhauses, so der Architekt. Die Baukosten belaufen sich auf eine Million Euro. Das Geld wird von der Gemeinde allein aufgebracht, eine Landesförderung sei derzeit nicht möglich, sagte Bürgermeister Axel Zinke. Doch da herrsche Einigkeit: Sicherheit geht vor. Über die Bauzeit und die helle Fassade sei er positiv überrascht. Dadurch reihe sich das Gebäude gut in den Siedlungscharakter des Ortes ein. Nun hofft er auf einen weiteren schnellen Baufortschritt. „Wir wollen noch in diesem Jahr das alte Feuerwehrhaus an der Thielenstraße freiziehen, um dort mit der Sanierung der Straße zu beginnen“, kündigte Zinke an.

Kritik war im Vorfeld der Bauarbeiten zwar am zentralen Standort mitten im Ort geübt worden, doch Wehrleiter Christian Kuhnert widersprach gestern. Bei Feuer zähle jede Minute, „wir liegen hier an der Hauptstraße und sind dadurch wesentlich schneller am Einsatzort als jetzt von der Thielenstraße aus", erklärte er.

Ursprünglich war vorgesehen, das kommunale Grundstück an der Kunersdorfer Straße für den Bau eines Privathauses zu verkaufen. Das 85 Jahre alte Feuerwehrhaus an der Thielenstraße sollte indes umgebaut und dabei vergrößert werden. „Wir konnten das drehen und wenden, wie wir wollten, es ging einfach nicht auf“, so Bürgermeister Zinke. Die alte Feuerwache soll nun instand gesetzt werden und künftig als Begegnungshaus für die Gemeinde dienen. Auch das sei eine Investition in die Zukunft des Ortes, betonte der Bürgermeister. Gut

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