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Potsdam-Mittelmark: Ein Job, den keiner will – außer den falschen

Kleinmachnow - Eigentlich hört sich die Kleinmachnower Akki-Elektrik wie ein mustergültiger Betrieb an: 20 Angestellte, darunter 4 Azubis, also eine Ausbildungsquote von 20 Prozent. Aber zufrieden ist der Firmenchef Axel Ulrich zurzeit überhaupt nicht, und zwar aus mehreren Gründen.

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Kleinmachnow - Eigentlich hört sich die Kleinmachnower Akki-Elektrik wie ein mustergültiger Betrieb an: 20 Angestellte, darunter 4 Azubis, also eine Ausbildungsquote von 20 Prozent. Aber zufrieden ist der Firmenchef Axel Ulrich zurzeit überhaupt nicht, und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen versucht er seit einiger Zeit, einen Lehrling als Bürokauffrau oder -mann einzustellen. Doch es findet sich kein geeigneter Bewerber. Schon seit Wochen hat der Elektroinstallateur die Stelle über die Potsdamer Handwerkskammer ausgeschrieben. Er wünscht sich Bewerber, die Abitur oder die Fachhochschulreife haben. „Die müssen hier am Computer arbeiten und die ganze Kommunikation machen, auch nach außen mit unseren Kunden.“ Da könne er keine Schulabgänger gebrauchen, die sich mit der Mittleren Reife bewerben. Genau solche haben sich aber für die Stelle beworben, und zwar ganze zwei. Eine Erklärung für das geringe Interesse an seinem Stellenangebot hat Axel Ulrich indes nicht. Inzwischen hat er sich darauf eingestellt, die Stelle eben nicht mehr mit einem Auszubildenden zu besetzen: „Wenn das nicht klappt“, sagt er, „dann nehme ich mir eben eine Ich-AG“. Die vier Lehrlinge, die zurzeit bei Akki-Elektrik arbeiten, werden zu Elektroinstallateuren ausgebildet. Aber auch hier sei es schwierig, motivierte Mitarbeiter zu finden. Den jungen Leuten fehle es an Pflichtbewusstsein und Eigenverantwortung. Und am Wissen: „Fragen Sie einen Lehrling im 3. Jahr mal nach Schellenabständen “ Inzwischen hat Ulrich sich in Rage geredet. Bisher habe er immer ausgebildet, sagt Ulrich und begründet das mit seinen „guten Vorsätzen“. Es gebe ja auch Bedarf, die Leute dann zu übernehmen. Jetzt überlegt er sich, ob er weiter Auszubildende einstellt. Bürokaufleute schon eher, da erwartet er Bewerber von einem anderen Format. Wenn sich noch welche melden sollten. Volker Eckert

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