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Potsdam-Mittelmark: Ein Lächeln für Ikeas Küchenplaner

Ein Geltower IT-Grafik-Unternehmer möchte mit seiner Firma equaduct bis 2008 an die Weltspitze

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Ein Geltower IT-Grafik-Unternehmer möchte mit seiner Firma equaduct bis 2008 an die Weltspitze Schwielowsee · Geltow – Der Anfang vor vier Jahren war gar nicht so schwer, erinnert sich Marc Hildebrandt: „Man stellt ein Telefon auf den Tisch und sagt: Ich bin selbstständig.“ Locker wirkt Hildebrandt, zielstrebig und energisch. Und wenn man schaut, wie sich seine IT-Firma equaduct GmbH seit ihrer Gründung entwickelt hat, möchte man ihm noch einiges zutrauen: Aus einer Vier-Mann-Bude im Holländischen Viertel ist ein Unternehmen für computergraphische Systeme mit 17 Beschäftigten geworden, das heute in einer zurückgezogenen Villa am Petzinsee ihren Sitz hat. Was andere Geschäftsleute bis zu ihrer Pensionierung nicht erreichen, hat Marc Hildebrandt mit 23 Jahren auf die Beine gestellt: Eine florierende Mittelstandsfirma, die die Großen in der Branche kräftig ins Schwitzen bringt. Das Geheimnis des Erfolgs klingt fast etwas profan: Hildebrandt und seine Leute haben nach Antworten auf die Frage gesucht, wie man mit dem Notebook in der Tasche Küchen, Bäder und Wohnzimmer verkaufen kann? Mit der equa 3D-Technologie wurde in Geltow eine Software entwickelt, mit der man, bis hin zu den Schattenwürfen, detailgetreu und millimetergenau sein neues Bad am Bildschirm entwirft. Dabei kann auf eine Vielzahl realer Produkte, wie zum Beispiel 140000 Fliesen verschiedener Anbieter, zurückgegriffen werden. Auch andere IT-Firmen bieten solche Lösungen an. Aber für Anwendungen wie den Küchenplaner von Ikea hat Hildebrandt nur ein Lächeln übrig. Das besondere bei equaduct: Der Entwurf ist fast fotorealistisch, man kann per Mausklick in jede Ecke des Bades reisen. Jeder Fensterabsatz, jeder Wandvorsprung findet Berücksichtigung. Am Ende wird auf den Cent genau der Preis berechnet, in der Profiversion sogar inklusive der Kosten für den Einbau. „Das macht uns keiner der Mitbewerber nach“, sagt Hildebrandt selbstbewusst. Der Jungunternehmer ist überzeugt, dass Lösungen wie diese die Zukunft an der Ladentheke sind. „Gerade wenn es um Wohnungseinrichtungen geht, will der Kunde ein Produkt kaufen, das aus mehreren Teilen besteht.“ Zig Varianten gibt es, wenn es um Farben, Griffe oder Furniere geht. „Nur am Computer kann man eine realistische Abbildung vom späteren Produkt geben.“ Möbelhäuser, Baumärkte, Küchenstudios oder selbst der Fliesenleger könnten viel Arbeit und Beratungszeit sparen. Riesige Ausstellungsflächen entfallen, wenn man den Kunden mit ein paar Tastenschlägen erklären kann, welche Einrichtungsvarianten es gibt. Und auch das umständliche Erstellen von Kostenvoranschlägen werde überflüssig. Selbst der Privatmann könne sich mit der equaduct-Software sein Badezimmer mit Friesen und Bordüren probefliesen, bevor die Kacheln an der Wand kleben und alles zu spät ist. Hildebrandts Anspruch ist hoch: „Wir möchten, dass unsere Software so einfach zu handhaben ist wie ein Computerspiel.“ Auch bei der Qualität der 3D–Grafik orientieren sich die equaduct-Programmierer an der hohen Messlatte der Spieleindustrie. Das Spielen am Computer war es schließlich auch, das Hildebrandt als Kind mit der Technik vertraut werden ließ. In Stuttgart gebürtig lebt er seit acht Jahren in Potsdam, machte im Gymnasium Hermannswerder sein Abitur. Mit 17 Jahren gründete er mit einem Freund eine web-GbR, anfangs, um Bekannten und dann auch Geschäftskunden ihre Homepage zu erstellen. Bald wurde ihm das zu wenig, aber der größte Traum war ohne Zukunft: „Mit dem Programmieren von Spielen ist heute schwer Geld zu verdienen.“ Geschäftsanwendungen halten indes in allen Branchen Einzug, mit der Verkopplung von Groß- und Zwischenhändlern sowie Handwerksfirmen im Einrichtungsbereich fand Hildebrandt die Lücke, nach der er suchte. Im Hasso-Plattner-Institut Potsdam wurde zudem ein wichtiger Projekt-Partner gefunden. Während andere in der Branche an ihrer Überbewertung gescheitert sind, hat equaduct gerade in den vergangenen Krisenjahren Sprünge gemacht. Das Firmenziel klingt jung und unbescheiden: Bis 2008 will man das führende Unternehmen für 3-D-Produktkonfiguration werden „und einen wertvollen Beitrag zur Digitalisierung der Welt leisten“, sagt der junge Firmeninhaber siegessicher. Mit der equaduct-software „cera design“ (49,88 Euro inkl. Mehrwertsteuer) kann man ohne großen Aufwand beliebige Bäder leicht erstellen und verfliesen. PNN-Leser bekommen beim Erwerb der Software einen Rabatt von 7 Prozent: Im Internet unter www.equa3d.com/pnn/

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