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Potsdam-Mittelmark: „Ein richtiger Rübchenrummel“

Zweite Teltower Zukunftswerkstatt brachte Ideen von Bürgern ins Spiel

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Zweite Teltower Zukunftswerkstatt brachte Ideen von Bürgern ins Spiel Teltow – „Bad Teltow“ könnte in 20 Jahren eine Stadt mit eigenen Energiequellen sein, ein eigenes Theater haben, eine Marina und eine Altstadt, in der Besucher gern einen ganzen Tag verweilen, weil es so viele interessante Läden und Cafés gibt. So jedenfalls wünschen sich viele Teilnehmer der „Zukunftswerkstatt“ ihren Heimatort. Denn beim zweiten Werkstatt-Treffen „Stadtmarketing Teltow“ am Mittwoch im Hotel Courtyard waren diesmal die Ideen der Bürger gefragt – und die erwiesen sich zum Teil als realistisch. So könnten nach Meinung der rund 30 Teilnehmer die Altstadt und der Ruhlsdorfer Platz attraktiver werden, sich die Potsdamer Straße zur Shoppingmeile wandeln und das Diana-Kino saniert werden. Kahnfahren auf dem Teltowkanal stehen ebenso auf dem Wunschzettel wie ein Kulturzentrum für alle Generationen. Notwendig sei außerdem ein Park- und Leitsystem, das Besuchern schnelle Orientierung ermöglicht. Verbesserungen werden auch für den örtlichen Personennahverkehr gewünscht, gerade die Verbindungen zum Umland und den Nachbargemeinden seien ausbaufähig, gab es in allen Arbeitsgruppen Konsens. Das Teltower Rübchen – seit der Wende wieder in aller Munde – war ebenso Thema und gab Anlass zu Kritik. Das Rübchenfest werde nicht richtig beworben, meinten Teilnehmer. „Da muss ein richtiger Rübchenrummel entfacht werden“, forderten sie, nachdem deutlich wurde, dass einigen Bürgern überhaupt nicht bekannt war, dass es so ein Fest gibt. Auch auf den Speisekarten der Teltower Gastronomen sollte die Delikatesse zu finden sein, war man sich einig. Allerdings gebe es dazu ein praktisches Problem zu lösen, denn die Gemüsewinzlinge werden zurzeit nur vom Ökobauern Szilleweit angebaut und der Ertrag reiche nicht aus, um den anvisierten Bedarf zu decken. So bleibt das Thema Rübchen ein Faden, der bei den nächsten Treffen wieder aufgenommen werden sollte. Mit dem Thema Senioren und Wirtschaft will sich ein Kreis der Teilnehmer künftig weiter beschäftigen. Und auch die Idee, Teltow als Gesundheitsstandort zu vermarkten, soll weiter diskutiert werden. Mutige formulierten sogar den Slogan „Vom Rübchen zur Kurstadt“. Auch ein Faden, der sich weiterspinnen ließe, wenn das Augenmerk verstärkt auf die grüne Lunge der Stadt gerichtet wird, vor allem die Kanalaue. Doch nicht nur die Lebensqualität in der eigenen Stadt geriet ins Blickfeld der Teilnehmer, sondern auch die Beziehungen zu den Nachbarkommunen. Großgemeinde, Regionalverband, Ringschluss der S-Bahn und Regio-Bus hießen die Stichworte. Nur beim Stichwort Straßenbahn winkte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) ab, weil es dafür bereits eine negative Beschlusslage in allen drei Kommunen gebe. Werde das Thema weiter diskutiert, schaffe das Spannungsfelder, mahnte Schmidt. Ob die nächsten Treffen der Zukunftskonferenz den gewünschten Input bringen, bleibt abzuwarten, denn eines machte der Bürgermeister auch deutlich: „Für gute Ideen muss auch politisch geworben werden.“ Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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