
© dpa
Potsdam-Mittelmark: Eisdecke auf der Havel
Vorerst keine Schiffe zwischen Potsdam und Ketzin. Polizei warnt: Fläche ist nicht tragfähig
Stand:
Potsdam-Mittelmark - Die Potsdamer Havel ist zwischen Ketzin und Potsdam auf unbestimmte Zeit für den kompletten Schiffsverkehr gesperrt. Dies bestätigte Olaf Sill vom Wasser- und Schifffahrtsamt Brandenburg gegenüber den PNN. Seit Dienstagmorgen gilt die Sperrung. „Der strenge Frost der vergangenen Tage hat die kaum befahrene Wasserstraße gefrieren lassen“, so Sill. Güterverkehr gebe es in der Potsdamer Havel, wie der Flussteil südlich des Sacrow-Paretzer Kanals heißt, kaum. Dazu hat die Fahrgastschifffahrt ihre Saison längst beendet, auch Charterfahrten finden einer Sprecherin der Weissen Flotte zufolge bis März nicht statt.
Trotzdem leidet der Schiffsverkehr, da noch bis Freitag auch der Sacrow-Paretzer-Kanal wegen einer Brückensanierung in Marquardt gesperrt ist. „Wir haben das lange im Voraus bekannt gegeben, sodass sich die Schifffahrt darauf einstellen konnte“, sagte Sill gegenüber den PNN. Kapitäne kleinerer Frachtschiffe hätten möglicherweise eine Umfahrung über die Potsdamer Havel eingeplant, die nun nicht mehr möglich ist. „Wir sorgen jedoch dafür, dass alle Schiffe einen vernünftigen Liegeplatz erhalten, ehe sie zum Ende der Woche ihre Fahrt durch den Kanal fortsetzen können.“ Wie viele Schiffe genau betroffen sind, konnte Sill nicht sagen. Bisher habe sich noch kein Kapitän gemeldet.
Nicht betroffen von der Sperrung sind die Seilfähren in Caputh und in Potsdam. Hier entscheiden die Fahrer selbst beziehungsweise in Potsdam der Verkehrsbetrieb, wann sie den Verkehr einstellen. „Aufgrund der Strömung und Temperatur ist das Caputher Gemünde eisfrei, mit einer Einstellung des Verkehrs ist hier so bald nicht zu rechnen“, so Olaf Sill.
Die Sperrung des Havelabschnittes wird je nach Wetterlage bis zum Frühjahr andauern, Eisbrecher werden hier grundsätzlich nicht eingesetzt. Besonders im Bereich Werder und Schwielowsee gebe es zu viele Steganlagen in der Havel. Olaf Sill: „Treibende Eisschollen können die Anleger regelrecht zerschneiden.“ Eine geschlossene Eisdecke sei dagegen keine Gefahr für die Stege.
Eisbrecher seien nur auf den Seen bei Brandenburg (Havel) sowie dem Sacrow-Paretzer Kanal unterwegs, da es sich hier um eine internationale Verbindung handelt. Alle anderen Wasserstraßen im westlichen Brandenburg seien inzwischen gesperrt.
Eine Empfehlung, ob die Eisdecke bereits zum Schlittschuhlaufen geeignet ist, gibt das Wasser- und Schifffahrtsamt grundsätzlich nicht. Kinder, die allein auf dem Eis spielen, sollte man aber auf jeden Fall herunterholen. Schließlich sei das Eis Olaf Sill zufolge nicht an jeder Stelle gleich tragfähig. Die Wasserschutzpolizei rät grundsätzlich vom Betreten der Eisflächen ab.
Der Deutsche Wetterdienst in Potsdam geht nicht von einem baldigen Abschmelzen des Eises aus. „Bis zum Freitag sinken die Temperaturen noch einmal“, so der Meteorologe Michael Leistert. Danach werde es zwar wärmer, aber die Temperaturen würden nur leicht über dem Gefrierpunkt liegen. Enrico Bellin
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: