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AUS DER GESCHICHTE: Eiskeller-Kino-Pläne

Im 19. Jahrhundert gab es vier Brauereien in Werder.

Stand:

Im 19. Jahrhundert gab es vier Brauereien in Werder. Sie alle produzierten das „Werdersche“. Bier war neben Obst und Ziegeln eines der wichtigsten „Exportgüter“ der Blütenstadt. Um 1887 ließ der Brauereibesitzer G. Bauer, dessen Betrieb sich in der Mühlenstraße befand, in der Vorstadt einen Eiskeller errichten, der später als „Altes Brauhaus“ bekannt wurde. Um das Gebäude ins Stadtbild einzupassen, wurde es mit einer Schaufassade aus Rundbögen, Gesimsen u.ä. versehen. Im Winter wurden hier aus der gefrorenen Havel gebrochene Eisquader eingelagert, um im Sommer das in Fässern und Flaschen gestapelte Bier zu kühlen. Bauer schloss sich 1896 mit den anderen örtlichen Brauereien zu den „Vereinigten Werderschen Brauereien“ zusammen, doch nur für zehn Jahre konnte man gegen die überregionale Konkurrenz bestehen. Das Alte Brauhaus ging bereits 1912 an die Löwenbrauerei Berlin.

Im Dritten Reich wurde in Werder nach einem Standort für ein Kino gesucht. Die Industriegebäude AG Berlin-Hohenschönhausen beantragte 1938 den Ausbau des Eiskellers. Das Kino sollte 589 Sitzplätze haben. Die Reichsfilmkammer wies das Projekt jedoch ab und entschied sich für einen anderen Standort. Im Brauhaus wurde weiter Bier gelagert. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog eine Zweigstelle des VEB Schultheiss ein, 1955 wurde der angrenzende Pferdestall in eine Abfüllstation umgebaut. In den 60er Jahren übernahm das Braukombinat Potsdam das Gelände und fügte 1967 ein Nebengebäude für Aufenthalt und Verkauf an, dies wurde später als Seniorenclub genutzt. lä

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