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Potsdam-Mittelmark: Elf neue Räume für Caputher Grundschule

Verwunderung im Ortsbeirat

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Schwielowsee · Caputh - Die Verwunderung im Caputher Ortsbeirat ist groß: Nach der Schließung der Oberschule zum Schuljahresanfang steht deren gesamtes Schulhaus nun der benachbarten Grundschule zusätzlich zur Verfügung. Statt 13 hat die Grundschule damit 24 Unterrichtsräume. Begründet wird dies von Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) mit dem Ganztagsbetrieb seit diesem Schuljahr. Ortsbeirätin Heidi Giard hat allerdings das Gefühl, das hier mit falschen Karten gespielt wird: „Schon beim Neubau des Horts hat man mit Zahlen operiert, die nicht stimmten. Deshalb ist das Gebäude auch zu groß geworden.“

Bürgermeisterin Hoppe verteidigte das Raumkonzept für den Ganztagsbetrieb: Bisher habe jede Grundschulklasse einen Klassenraum benötigt, jetzt würden zusätzliche Räume für die Ganztagsaktivitäten, wie zum Beispiel Nachhilfe in den Pausen, benötigt. Laut Hoppe werden 286 Kinder in der Grundschule unterrichtet. Für eine ähnliche Zahl war das Oberschulgebäude ausgelegt. „Wir sind froh, wenn wir durch das neue Raumkonzept dem Leerstand vorbeugen können“, so Hoppe. Das Chemiekabinett konnte immerhin zeitweise an die private Karibu-Schule vermietet.

Hoppe argumentierte auch mit der Höchstförderung, die der Bund für sein Ganztags-Schulprogramm zahlt: Von den 510 000 Euro, die in den nächsten drei Jahren in Caputh investiert werden sollen, werden 80 Prozent bezuschusst. Unter anderem soll eine Schulaula entstehen, die Sanitäranlagen sollen vom Schulhof ins Schulgebäude ziehen.

Giard blieb bei ihrer Kritik: Der Zuzug nach Caputh sei nicht mehr so groß, die Kinderzahlen rückläufig. Räume für einen Seniorentreff in Caputh würden indes fehlen. „Warum nutzt man dazu nicht das Oberschulgebäude?“ Schon das alte Amt habe jede Möglichkeit genutzt, um „Fördermittel zu raffen“. „Jetzt geht wieder dasselbe los.“ Auch Ortsbeirat Christian Lahr-Eigen (FDP) zeigte sich skeptisch: „Die Fördermittel des Bundes kommen doch letztlich auch vom Steuerzahler.“ Die Gemeinde werde durch das große Schulhaus an den Betriebskosten und mit Einführung des Doppik-Haushalts auch an der Abschreibung zu knabbern haben.

Ortsbürgermeister Holger Teichmann (FDP) verteidigte die Bürgermeisterin. „Ich gehe davon aus, dass das neue Raumkonzept gründlich geprüft wurde.“ Die Details sollen jetzt auch noch mal dem Ortsbeirat vorgestellt werden – das wurde bisher versäumt. Henry Klix

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