Potsdam-Mittelmark: Eltern sollen nichts mehr dazu zahlen Kreis reformiert Satzung für Schülerfahrtkosten
Potsdam-Mittelmark – Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will nun offenbar doch die vollen Kosten für Schülerfahrten von Stücken nach Wilhelmshorst erstatten. Die Verwaltung hat jetzt einen Vorschlag vorgelegt, mit dem die entsprechende Satzung novelliert werden soll.
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Potsdam-Mittelmark – Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will nun offenbar doch die vollen Kosten für Schülerfahrten von Stücken nach Wilhelmshorst erstatten. Die Verwaltung hat jetzt einen Vorschlag vorgelegt, mit dem die entsprechende Satzung novelliert werden soll. Entscheiden wird darüber der Kreistag im März. Sollten die Parlamentarier dem zustimmen, wird die neue Regelung rückwirkend zum 1. September 2010, also auch für das gesamte laufende Schuljahr, in Kraft treten.
Bislang wird generell nur der Weg zur nächstgelegenen Schule bezahlt. Für Siebtklässler aus Stücken ist dies die Oberschule in Beelitz. Wer eine andere Schule gewählt hat, sollte bislang draufzahlen. Die Eltern und die Gemeinde Michendorf hatten dagegen protestiert, weil ihr Favorit eigentlich die einen Kilometer weiter entfernte Oberschule in Wilhelmshorst gewesen wäre. Die sei zwar nicht von der Strecke aber von der Zugehörigkeit zur selben Gemeinde her naheliegender. Das eigentliche Problem: Der kleine Ortsteil im Süden Michendorfs befindet sich im Beelitzer Nahverkehrs-Tarifbereich. Die Fahrt in die Spargelstadt ist also nicht nur etwas kürzer, sondern auch preiswerter.
Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) hatte von einem „falschen Signal“ gesprochen. Irgendwann werde sich das Fehlen von Stückener Schülern in den Wilhelmshorster Klassenräumen bemerkbar machen, sagte sie. Zudem könnten sich auch Abiturienten künftig eher für das Beelitzer Sally-Bein- als für das Michendorfer Wolkenberg-Gymnasium entscheiden, so die Befürchtung. Zwischen den Bildungseinrichtungen in Beelitz und Michendorf herrscht seit Jahren ein Ringen um die wenigen Schüler in der Region. Es geht langfristig um die Perspektiven in der mittelmärkischen Bildungslandschaft.
Im Entwurf für den Kreistagsbeschluss steht konkret: „Liegen Wohnung und Schule in derselben Stadt, derselben Gemeinde oder dem selben Amt, gilt auch die besuchte Schule als am kostengünstigsten erreichbare.“ Damit sollen die Schüler unterstützt werden, eine weiterführende Schule in ihrer Kommune zu besuchen, heißt es weiter. Die finanziellen Auswirkungen würden laut Kreisverwaltung im Rahmen des derzeitigen Budgets liegen. Im Fall der Stückener Schüler sind dies circa zehn Euro pro Monat und Kind.Thomas Lähns
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