Potsdam-Mittelmark: Energieberatung in Teltow eröffnet Klimaschutzkonzept der Stadt wird umgesetzt
Teltow - Mit den angekippten Fenstern ist das so eine Sache, sagt Ulrich Kleemann. Die Wohnung könnte schimmeln und energiesparend sei das erst recht nicht.
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Teltow - Mit den angekippten Fenstern ist das so eine Sache, sagt Ulrich Kleemann. Die Wohnung könnte schimmeln und energiesparend sei das erst recht nicht. Lieber das Fenster drei Minuten weit öffnen, das habe den gleichen Effekt wie ein geklapptes Fenster über 90 Minuten, erklärt der Diplom-Ingenieur für Energetik. Es ist nur einer von vielen Hinweisen, die der 63-Jährige den ersten Besuchern der neuen Energiesparberatungsstelle in Teltow gestern vermittelte.
Die neue Beratungsstelle ist ein erster Schritt zur Umsetzung des Teltower Klimaschutzkonzeptes. Es ist eine Einrichtung der Verbraucherzentrale Brandenburg. Im Büro der Lokalen Agenda in der Neuen Straße 3 wird Kleemann an jedem ersten Dienstag im Monat Tipps rund um das Thema Energie geben – Kostenpunkt: lediglich 5 Euro. Geld, das gut angelegt ist, findet Kleemann. „Energie sparen heißt Kosten sparen und schont die Umwelt“, ist seine Devise. Gerade über das Argument des Geldes könne er viele Kunden locken. Kleemann bietet seine Beratung Mietern, Bauherren oder Eigenheimbesitzern an. Sein Programm ist komplett: Von der neuen Heizungsanlage über die Installation einer Solar- oder Photovoltaikanlage auf dem Dach bis hin zu sparsameren Haushaltsgeräten. Auch Hausbesuche stattet der Energie-Ingenieur für 45 Euro ab.
Gefördert wird die Beratungsstelle vom Bundeswirtschaftsministerium, sagte Hartmut Müller, Chef der Verbraucherzentrale. Die Teltower Einrichtung sei die 24. Energieberatungsstelle im Land. „Der Bedarf ist da“, sagte er. Auch Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) zeigte sich zufrieden über den ersten Schritt zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes. Aber: „Es ist der erste von vielen Schritten, zu denen wir uns verpflichtet haben.“ So soll schon bald über die Anschaffung einer umweltfreundlichen Fahrzeugflotte für das Rathaus nachgedacht werden. Darüber hinaus will die Stadt mit den Nachbarkommunen Stahnsdorf und Kleinmachnow einen Verkehrsentwicklungsplan erarbeiten, die Ausschreibung für das Projekt werde vorbereitet, so Schmidt. Mit dem Konzept soll unter anderem das Fahrradwegenetz verbessert werden. Auch im Rathaus selbst soll Energie gespart werden: Geht ein alter Drucker kaputt, werde der durch einen umweltschonenden ersetzt. Straßenlaternen in der Stadt könnten künftig mit den energiesparenden Leuchtdiodenlampen ausgestattet werden. Die Anstellung eines Energiebeauftragten für das Rathaus sei hingegen vorerst verschoben, da Fördergelder unerwartet ausblieben, so Schmidt.Tobias Reichelt
Informationen und Anmeldung unter Telefon (09001) 3637443
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