Potsdam-Mittelmark: Engagiert in Politik und Wirtschaft

Teltow - Der Teltower Unternehmer und Kommunalpolitiker Erhard Wigand ist tot. Wie sein Unternehmen, die Biomalz Teltow Gewerbehof GmbH, gestern mitteilte, ist der 51-Jährige bereits am vergangenen Freitag in einer Berliner Klinik gestorben. Wigand hatte seit mehr als 20 Jahren ein schweres Herzleiden. Er wollte sich in diesem Monat einer Operation unterziehen und sei noch voller Optimismus und Lebenswillen gewesen, hieß es. Er soll in seinem Heimatort Kirn an der Nahe (Rheinland-Pfalz) bestattet werden.

Der Jurist war kurz nach der Wende nach Teltow gekommen, nachdem die Biomalzfabrik an seine Familie rückübertragen worden war. Wigands Großvater Myro Patermann hatte mit seinen Brüdern die Fabrik 1911 gegründet, die Familie war 1953 enteignet worden. Wigand wurde 1993 Geschäftsführer. Das historische Ensemble in der Iserstraße ist heute ein Kultur- und Gewerbehof, auf dem sich unter anderem Handwerksbetriebe befinden. Die ehemalige Firma Biomalz, die heute als „Teltomalz“ firmiert, produziert und vertreibt Biomalz, Bonbons und Backmischungen.

Seit 1995 engagierte sich Wigand politisch – als Mitglied der CDU Teltow, deren Vorsitzender er 2004 wurde. Seit 2003 hatte er für die CDU im Stadtparlament gesessen, bevor es 2008 zum Bruch kam und er sich als freier Mandatsträger für Teltow einsetzte. Eines seiner Ziele war die engere Zusammenarbeit der Teltow-Kommunen. Seit 2010 saß Wigand auch im Kreistag, als Nachfolger für den damals bei einem Autounfall tödlich verunglückten CDU-Mann Felix Enneking.

In der Teltower Stadtpolitik herrschte gestern Bestürzung über den plötzlichen Tod des Mitstreiters. „Sein persönliches Auftreten und sein Engagement für die Belange der Stadt Teltow waren beispielgebend“, heißt es in einem Nachruf von Bürgermeister Thomas Schmidt und Stadtverordnetenpräsident Berndt Längrich (beide SPD). Am Freitag, 20. Januar, findet um 10 Uhr in der Biomalz-Fabrik eine Trauerfeier statt. Thomas Lähns