Potsdam-Mittelmark: Er hielt nur eine Saison
Soll Teltow seinen Sportplatz wieder sanieren oder einen Kunstrasen anlegen?
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Soll Teltow seinen Sportplatz wieder sanieren oder einen Kunstrasen anlegen? Teltow - Die Fußballmannschaft des Teltower SV 1913 ist in die Landesliga aufgestiegen, doch der Sportplatz in der Jahnstraße hat zurzeit nicht einmal Kreisklassen-Niveau. Deshalb beschlossen die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am Mittwoch, den Rasen in der Sommerpause für 17500 Euro zu sanieren. Das Geld soll aus der Rücklage entnommen werden. Abzusehen ist aber bereits, dass diese Maßnahme nur einen Spielbetrieb von kurzer Dauer gewährleisten kann, denn bereits im letzten Jahr wurde die Fläche saniert. In der Diskussion waren die Abgeordneten sich darüber einig, den Platz kurzfristig wieder herzurichten. Der Platz sollte aber strapazierfähiger als bisher saniert werden, da er nicht nur Stammsitz des Fußballvereins ist, sondern auch für den Schulsport genutzt wird. Deshalb wurde vorgeschlagen, eine tiefere Unterschicht einzubringen, statt die bisherige von etwa zehn Zentimetern zu erneuern und darauf Rasen zu säen. Auch Regenwasser könne so besser abfließen, allerdings würde diese Grundsanierung 40000 Euro kosten. Eberhard Derlig (FDP) regte dagegen an, über eine längerfristige Lösung wie Kunstrasen nachzudenken. Für diese Variante hatte die Verwaltung bereits Kosten von 200000 Euro ausgerechnet. Ob diese Investition rentabler ist als die bisherige Sanierung, müsse noch überprüft werden, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) in der Sitzung. Da Kunstrasen keine Pflege brauche, würden sich die Unterhaltskosten auf ein erträgliches Maß beschränken, im Gegensatz zur Naturrasenspielfläche. Diese Aspekte sollen deshalb in die Haushaltsdiskussion 2005 einfließen, so Schmidt. Vorerst soll der Platz jedoch in der sommerlichen Punktspielpause abermals gewalzt und darauf neuer Rasen ausgesät werden. Für Horst Dräger, Präsident des Teltower FV 1913, wäre Kunstrasen die Ideallösung. Denn eine solche Spielfläche kann nicht nur rund um die Uhr, sondern auch übers ganze Jahr bespielt werden und sei bis zu 15 Jahren haltbar, sagte er den PNN. Eine spezielle Einstreuung von Sand und Gummigranulat beugt bei Stürzen den befürchteten Verbrennungen vor. Dagegen könne auf dem derzeitigen Platz kein Fußball mehr gespielt werden. Der Platz sei vor einem Jahr in schlechter Qualität saniert worden. Zum Teil war die Witterung Schuld, denn im Winter lagen wochenlang Eisschollen auf der Spielfläche, weshalb sich vieles verzögerte. Nach den jüngsten Regentagen sehe die Spielfläche rein optisch gut aus, wenn man nur schräg über den Platz schaue, weil dann die Löcher nicht zu sehen sind, erklärte Dräger. Was das für ein „holpriger Acker“ sei, merke man erst, wenn man drüber laufe. Auf so einem Platz sei es dann auch für die Spieler nicht vorhersehbar, wo der Ball nach dem Schuss lande. Das Leder gehe meist in die andere Richtung. Außerdem hätten sich bereits zwei Spieler ernsthaft verletzt. „Kein Fußballer kommt auf so einen Platz“, glaubt Dräger. Deshalb müssen auch die Punktspiele auf den Platz an der John-Schehr-Straße verlegt werden, der kürzlich mit Kunstrasen ausgestattet wurde. Dort würden die Spieler zurzeit trainieren, für richtige Spiele fehle dem Platz allerdings das Umfeld, das auch die Zuschauer anlocke. Das aber gebe es auf dem Jahnsportplatz, auf dem nur die 1. Mannschaft trainiert. So sei auch das Vereinsleben ein bisschen auseinander gedriftet. Wichtig sei jetzt aber vor allem, dass der Jahnsportplatz bespielbar sei, denn im August beginne die neue Spielserie, so Dräger. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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