zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Erfolgreich geflogen

Wenig Störungen durch Gift-Einsatz über Autobahn

Stand:

Potsdam - Hubschraubereinsätze zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners haben am Donnerstag auf den Autobahnen 10 und 115 nur zu wenig Behinderungen geführt. „Das war alles geschmeidig“, sagte ein Sprecher der Autobahnmeisterei Rangsdorf. Pendler zwischen Berlin und Brandenburg hätten jeweils höchstens zehn Minuten lang wegen der Straßensperrungen warten müssen. „Um 11.15 Uhr waren wir komplett mit beiden Autobahnen fertig. Der Einsatz lief optimal“, sagte der Sprecher. Voraussetzung dafür war vor allem das Wetter: kaum Wind und Temperaturen unter 25 Grad.

Betroffen war auf der A10 der Abschnitt Michendorf bis Ludwigsfelde. Auf der A115 gab es Giftflüge in den Bereichen Dreieck Nuthetal sowie Potsdam-Drewitz bis zum Parkplatz Parforceheide und in der Gegenrichtung vom Parkplatz bis zur Abfahrt Potsdam-Babelsberg. Naturschützer und Anwohner beobachten die Gifteinsätze skeptisch. „Wir bekommen besorgte Anrufe von Bürgern“, sagte der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) in Brandenburg, Friedhelm Schmitz-Jersch.

Seine Organisation hat Bedenken gegen die Gifteinsätze. „Vor allem, weil wir nicht wissen, welche Auswirkungen das Gift hat“, sagte Schmitz-Jersch. Der Nabu werde vergleichbare Waldflächen untersuchen und prüfen, ob Unterschiede zwischen behandelten und unbehandelten Regionen auftreten. „Wir wollen wissen, welche tödlichen Nebenwirkungen es gibt.“ Der Fund von zwei toten Enten im Potsdamer Park Sanssouci unmittelbar nach einem Gifteinsatz in der vergangenen Woche hat die Sorgen der Naturschützer verstärkt: „Wir haben die große Besorgnis, dass ein Zusammenhang besteht“, sagte Schmitz-Jersch.

Landesweit werden bis 10. Juni rund 9000 Hektar Wald und weitere Gebiete mit dem Biozid „Dipel ES“ besprüht. Brandenburg hat etwa 18 000 Liter Insektengift angeschafft. Es handelt es sich um ein Gift mit dem Wirkstoff „Bacillus thuringiensis“, das auf die Eichenblätter appliziert wird. Die Raupen nehmen es über ihre Nahrung auf. dpa/PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })