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Steht zum Verkauf. Die Bahn will den Bahnhof Michendorf loswerden.

© Andreas Klaer

Michendorf: Erfolgreiches Bürgerbegehren: Genügend Stimmen für den Bahnhof

Die Deutsche Bahn will den Bahnhof Michendorf loswerden - und die Gemeinde möchte ihn nicht haben. Viele Michendorfer setzen sich aber dafür ein, dass die Gemeinde den Bahnhof kauft. Und ihr Vorhaben könnte gelingen.

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Michendorf - Die erste Hürde ist genommen: 1759 wahlberechtigte Michendorfer haben für den Kauf des Bahnhofes gestimmt. Das teilte am Mittwoch Bettina Krämer, die Wahlleiterin der Gemeinde, auf Anfrage mit. Zwar müssten die Unterschriftenlisten noch geprüft werden, aber das nötige Quorum von zehn Prozent der Wahlberechtigten „haben sie lange und gut überschritten“.

Wie berichtet kämpfen mehrere Michendorfer seit Monaten darum, dass die Gemeinde ihren Bahnhof kauft. Die Deutsche Bahn will das historische Gebäude loswerden. In einer Auktion im Frühjahr oder spätestens im Sommer kommenden Jahres soll das Gebäude unter den Hammer. Wird der Bahnhof an einen privaten Investor verkauft, so fürchten die Initiatoren des Bürgerbegehrens, folgt Leerstand oder die Ansiedlung von Spielhallen oder Erotikshops. Geht es nach dem Willen der Bahnhofsbefürworter, soll die Gemeinde ihren Bahnhof auf Vordermann bringen und für Sauberkeit und eine öffentliche Toilette sorgen sowie den Bahnhof attraktiv für Touristen gestalten.

Michendorf: Gemeindevertreter sollen zum 3. Mal über Kauf des Bahnhofs abstimmen

In der nächsten Gemeindevertretersitzung am 15. Februar wird das erfolgreiche Bürgerbegehren Thema im Kommunalparlament sein. Nunmehr zum dritten Mal soll dann über den Kauf des Bahnhofes abgestimmt werden, zuletzt überwogen die Gegner mit einer Stimme. Sollte es erneut keine Mehrheit geben, dann werden die Michendorfer zur Wahlurne gerufen. Binnen einer Frist von acht Wochen müsste ein Bürgerentscheid durchgeführt werden, so Wahlleiterin Krämer. Im Haushalt für das kommenden Jahr sind bereits vorsorglich 10 000 Euro für die Wahl eingestellt worden. Kommt es zur Wahl, sei die zweite Hürde recht hoch. Von den rund 10 100 Wahlberechtigten müssten nunmehr 25 Prozent für den Kauf stimmen, damit der Bürgerentscheid erfolgreich ist.

Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) hat die Deutsche Bahn noch nicht über die derzeitige Entwicklung in der Gemeinde informiert. „Wir sind nicht zwei Minuten vor der Angst.“ Soll heißen: Dass es auch noch reiche, nach der Gemeindevertretersitzung im Februar die Bahn zu informieren, dass die Gemeinde möglicherweise doch das Gebäude kaufen könnte. Die Deutsche Bahn hatte die Kommune als Käufer bevorzugt und das Objekt der Verwaltung angeboten. Doch die Gemeindevertreter waren bisher dagegen: Man fürchtete hohe Sanierungskosten sowie einen hohen Aufwand für die Verwaltung. 

Eva Schmidt

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