Potsdam-Mittelmark: Erholungsort (außer Geltow)
Als die Stadt Werder (Havel) im November 2002 zum „Staatlich anerkannten Erholungsort“ gekürt wurde, war es die erste Amtshandlung des frischgebackenen CDU-Wirtschaftsministers Ulrich Junghanns. Von den Kriterien für den Titel waren längst nicht alle erfüllt.
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Als die Stadt Werder (Havel) im November 2002 zum „Staatlich anerkannten Erholungsort“ gekürt wurde, war es die erste Amtshandlung des frischgebackenen CDU-Wirtschaftsministers Ulrich Junghanns. Von den Kriterien für den Titel waren längst nicht alle erfüllt. Auf der politischen Bühne spielte das keine Rolle, man schaute bewusst nach vorn. Der CDU-Minister übergab dem CDU-Bürgermeister auf der Bismarckhöhe die wegweisende Ernennungsurkunde. Kein Zweifel: Mit einer schwarz-roten Koalition in Brandenburg wäre das Bewerbungsverfahren in Schwielowsee genauso ausgegangen. Stattdessen wird der Titel erstmals nur einem Teil einer Kommune verliehen. Was der touristischen Vermarktung helfen soll, wird dann etwa so klingen: „Schwielowsee ist Staatlich anerkannter Erholungsort (außer Geltow)“. Das kann man in den Vermarktungsbroschüren ja ganz klein drucken. Es ist absurd: Geltow bleibt wegen derselben Bundesstraße außen vor, die durch den Erholungsort Werder führt. Neben der fachlichen gibt es eben auch eine politische Dimension eines solchen Bewerbungsverfahrens. Rot-rot regiert in Brandenburg, ein Wirtschaftsminister der Linken kann der CDU-Bürgermeisterin Kerstin Hoppe unmöglich eine Steilvorlage für die Bürgermeisterwahl am 24. Oktober geben. Die B1 war als Haar in der Suppe willkommen. Kandidat Roland Büchner vom Bürgerbündnis Schwielowsee kann Ralf Christoffers dankbar dafür sein.
KOMMENTAR von Henry Klix
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