Potsdam-Mittelmark: Erneut Debatte um Finanzierung des Schwielowsee Tourismus
Verein will Service in kommender Saison erweitern und braucht mehr Geld. Der Finanzausschuss lehnt das ab
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Schwielowsee - Um die Finanzierung des „Schwielowsee Tourismus“ ist erneut eine Debatte entbrannt. Der Verein, der sich im Auftrag der Kommune seit Jahren um den Fremdenverkehr kümmert, hat für dieses Jahr einen erhöhten Zuschuss von 25 000 Euro aus dem Haushalt beantragt, bislang gab es 20 000. Im Finanzausschuss ist dieses Ansinnen jetzt mehrheitlich abgelehnt worden, eine endgültige Entscheidung dazu trifft die Gemeindevertretung am 22. Februar.
Begründet wurde der Finanzbedarf von Vereinschef Steffen Mies unter anderem damit, dass die vereinsbetriebene Tourist-Info in Caputh künftig erweiterte Öffnungszeiten anbieten müsse. Nur damit, so Mies, würde die Gemeinde den Ansprüchen eines staatlich anerkannten Erholungsortes gerecht werden. In der Saison soll das Büro 34 Stunden pro Woche die Türen öffnen, die derzeitige Mitarbeiterin, die vom Verein angestellt wurde, habe jedoch nur einen 20-Stunden-Vertrag. Ehrenamtlich könne man die zusätzlichen Zeiten nicht abdecken.
„Man muss die Kirche im Dorf lassen“, hielt Finanzausschusschef Roland Büchner (BBS) dagegen. Die Gemeinde könne nicht bei anderen Vereinen, die alles ehrenamtlich machen, Geld abziehen und beim „Schwielowsee Tourismus“ draufsatteln. Büchner verwies auf die im vergangenen Jahr in der Verwaltung geschaffene Stelle für Tourismusmarketing: „Wir können nicht noch eine Stelle schaffen, die Gemeinde ist keine Melkkuh.“ Auch sein Fraktionskollege Heinz Ofcsarik plädierte gegen eine Erhöhung des Jahreszuschusses aus dem kommunalen Haushalt. Stattdessen sollte man einen Teilbetrag der Einnahmen aus der Kurtaxe an den Tourismus-Verein geben. Die Gäste-Steuer soll in diesem Jahr eingeführt werden.
Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) warnte davor, den „Schwielowsee Tourismus“ mit anderen Vereinen in der Gemeinde zu vergleichen – immerhin habe dieser einen öffentlichen Auftrag. Und bei den geforderten 25 000 Euro würde es sich keineswegs um eine Erhöhung handeln, vor mehreren Jahren habe es schon einmal 40 000 Euro gegeben.
Laut Angaben des „Schwielowsee Tourismus“ hatten im vergangenen Jahr knapp 10 000 Gäste die Tourist-Info aufgesucht. Für sie soll der Service künftig verbessert werden: mit längeren Öffnungszeiten, dem Verkauf von Souvenirs und einem schnelleren Computer, von dem aus kurzfristig Gästezimmer gebucht werden können. Laut Amt für Statistik waren im vergangenen Jahr über 31 000 Besucher am Schwielowsee. Thomas Lähns
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