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Potsdam-Mittelmark: Eröffnung der Therme bis Jahresende bleibt Ziel

Steinhart junior hat Insolvenzantrag gestellt – für die Kristall Bäder AG und ihr Projekt in Werder soll es keine Auswirkungen haben

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Werder (Havel) - Die Nachricht aus Mittelfranken hat auch in Werder (Havel) Fragen aufgeworfen: Die „G1 Beratungs- und und Einkaufsgesellschaft für Bäder GmbH“ aus Schwabach hat einen Insolvenzantrag gestellt. Einer der Geschäftsführer ist Marcus Steinhart. Er ist der Sohn von Heinz Steinhart, dem Gesellschafter und Aufsichtsratschef der Kristall Bäder AG, die in Werder (Havel) derzeit die Blütentherme baut.

Für Werder habe dieser Insolvenzantrag keine Auswirkung, versicherte der Vorstandsvorsitzende der Kristall Bäder AG, Frank Nägele, am Montag gegenüber den PNN. Zwischen der G1 GmbH und der Kristall Bäder AG gebe es keine Verbindungen, erklärte er. So wird auch der vorläufige Insolvenzverwalter der G1, Rechtsanwalt Hubert Ampferl, im Nordbayerischen Kurier zitiert. Auch habe die Insolvenz keine Folgen für die rund ein Dutzend Thermen, die Steinhart junior betreibt. Für die PNN war Ampferl am Montag nicht zu erreichen.

Bäder der G1-Gruppe gibt es in mehreren Städten Deutschlands und Österreichs. Dazu gehören auch das „Aqualand“ in Köln das „Palm Beach“ in Stein und das „Miramar“ in Weinheim. Die allerdings werden auch auf der Internetseite der Kristallbädergruppe geführt. Frank Nägele erklärt das so: „Diese drei Bäder sind von Heinz Steinhart einst akquiriert, entwickelt und eine Zeitlang betrieben worden. Dann hat er sie jedoch an seine beiden Söhne und seine Frau übertragen.“

Auslöser für den vor gut einer Woche gestellten Insolvenzantrag der G1 GmbH seien Unstimmigkeiten beim Umbau der Solymar-Therme in Bad Mergentheim, bei dem die G1 als Generallunternehmer auftritt, wird Rechtsanwalt Ampferl im Südkurier zitiert. Es gebe versteckte Mängel und Streit darüber, wer die Kosten hierfür trägt. Für die G1 bestehe die Gefahr, dass sie auf den Mehrkosten sitzenbleibt, deshalb habe sie den Insolvenzantrag gestellt, heißt es im Südkurier.

„Das ist eine ärgerliche Sache, auch wir bedauern das sehr“, sagte Nägele den PNN. Die Kristall Bäder AG baut die Werderaner Therme in einer Public-private-Partnership für die Stadt – sie soll das Bad in den Havelauen auch betreiben und später kaufen. Als Eröffnungstermin hatte Heinz Steinhart einst den 12. 12. 2012 genannt. Davon ist man wohl abgerückt. Eine Eröffnung zum Jahresende sei jedoch noch möglich, sagte Nägele den PNN. Ein Grund für die Verzögerung in Werder sei gewesen, dass man monatelang auf die Baugenehmigung warten musste, weil ein faunistisches Gutachten noch nicht vorlag. Zudem gibt es Probleme nach einem Großbrand im Kristallbad im bayerischen Fichtelberg (PNN berichteten).

Jetzt gehe es in den Werderaner Havelauen jedoch zügig voran, so Nägele. So stehen bereits die ersten beiden Saunahütten. Beim Fundament habe die Kristall AG mehrere Wochen Bauzeit gespart, weil man auf das Setzen von Erdpfählen verzichtete. Stattdessen habe eine Spezialfirma den Boden bis in acht Meter Tiefe verdichtet, so Nägele. Derzeit werden die Erdgeschosswände für das Hauptgebäude aus Fertigbauteilen errichtet. Viele Tiefbauarbeiten seien bereits fast unbemerkt abgeschlossen worden.

Auch Bürgermeister Werner Große (CDU) ist aktuell versichert worden, dass es mit dem Bau der Blütentherme jetzt zügig vorangehe. „Der Fertigstellungstermin bis zum Jahresende ist allerdings ambitioniert“, sagte er am Montag auf Anfrage. Die Bindungsfrist für den Bau des Bades läuft laut Vertrag mit der Stadt Ende März 2013 aus. „Ich gehe davon aus, dass wir die Therme bis dahin auf jeden Fall eröffnen können“, blickte Große voraus.

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