Potsdam-Mittelmark: Erschossen am 29. 8. 1961
Roland Hoff stammte aus Hannover. Im Juni 1961 siedelte er aus Angst vor einer Bestrafung wegen Trunkenheit am Steuer in die DDR über.
Stand:
Roland Hoff stammte aus Hannover. Im Juni 1961 siedelte er aus Angst vor einer Bestrafung wegen Trunkenheit am Steuer in die DDR über. Er bekam Wohnung und Arbeit in Forst / Lausitz zugewiesen. Doch schon bald dachte er über eine Rückkehr in den Westen nach. Der Mauerbau bereitete diesen Überlegungen ein jähes Ende. Als er sich in seinem Betrieb gegen die Grenzschließung aussprach, wurde er wegen „Arbeitsbummelei“ und „staatsverleumderischer Hetze“ entlassen. Der Aufforderung, vor einem Schiedsgericht zu erscheinen, kam er nicht nach.
Stattdessen packte er seine Sachen, schickte sie per Post an seine Mutter in Hannover und machte sich auf den Weg Richtung Berlin. Im Südwesten Berlins wurden an diesem Tag Uferarbeiten am Teltowkanal durchgeführt. Die Grenze zum gegenüberliegenden Westberliner Stadtteil Lichterfelde verlief dort in der Kanalmitte. Roland Hoff mischte sich unbemerkt unter die Arbeiter. Dann sprang er in das Grenzgewässer und schwamm auf das Westberliner Ufer zu. Vier Grenzpolizisten nahmen ihn unter Beschuss, bis er tödlich am Kopf getroffen im Wasser versank. Den Namen von Roland Hoff hielten die DDR-Behörden geheim, seine Mutter bekam keine Auskunft über den Tod des Sohnes.
Wir erinnern bis zum 13. August an Opfer der Berliner Mauer. Quelle: Maria Nooke/Hans- Hermann Hertle: Die Todesopfer am Aussenring der Berliner Mauer 1961 - 1989.7
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