Potsdam-Mittelmark: Erst Mathe, dann Feuerspucken
Zirkus auf dem Kleinmachnower Seeberg: Projektwoche von Grundschule und Kindergärten
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Kleinmachnow - Einmal im Leben den Clown im Scheinwerferlicht der Zirkusmanege spielen – für die Kinder der Kleinmachnower Grundschule auf dem Seeberg und der umliegenden Kindergärten geht dieser Traum in Erfüllung: Diese Woche gastiert der Projektzirkus Andre Sperlich auf dem Kleinmachnower Seeberg. Das Besondere: Nicht die Zirkusleute hängen am Trapez, lassen die Tauben fliegen, spucken Feuer oder präsentieren die vier Meter lange Tigerpython, sondern die Kinder und Schüler.
„Sie sind unsere Stars in der Manege“, sagt Zirkuschef Andre Sperlich. Schon seit fünf Jahren ist das Team um den 33-Jährigen an Schulen und Kindergärten unterwegs. „Das ganze Jahr im ganzen Land“, erklärt Sperlich. Woche für Woche setzt sich der Tross von 15 Zirkusleuten und 20 Fahrzeugen in Bewegung. Kaum sind sie angekommen, werden sie meist von ungeduldigen Kindern und zum Teil auch Eltern erwartet, sagt Sperlich. So halfen am Sonntag auch in Kleinmachnow einige Väter und Mütter beim Aufbau des knallroten Zelts.
Gestartet ist die Zirkusprojektwoche für die Kinder am Montagmorgen jedoch mit einem Schreck, als Schulleiterin Christiane Spaltmann zum Messerwerfer gerufen wurde. „Die Kinder haben alle ganz große Augen bekommen“, erzählt Christiane Spaltmann – sie hat die Wurfattacke ohne Blessuren überstanden, so wie bis jetzt alle Freiwilligen, sagt Zirkuschef Andre Sperlich. Eltern müssten sich keine Sorgen um ihre Kinder machen, schließlich sei das ganze Zirkusprogramm kindgerecht. Statt Löwen und Tiger gibt es bei Sperlichs Ponys, Ziegen und einen Hasen. Auch der Auftritt der Direktorin an der Messerwand soll einmalig bleiben, um Nerven zu schonen. Spannend soll die knapp zweistündige Vorstellung der Kinder dennoch werden.
Bereits am Donnerstag wird es nach der Generalprobe die erste Aufführung geben. Bis dahin trainieren die insgesamt 300 Kinder am Vor- und Nachmittag in zwei Gruppen mit Tüchern, Tauben und der Tigerpython. Zwischendurch gibt es zirkusgerechten Unterricht, erklärt Schulleiterin Spaltmann. In Mathe werden dann Sitzplätze und Eintrittsgelder für die Zirkusgäste berechnet.
Für Annika, Caroline und Miriam aus der vierten Klasse ist der Zirkustrubel „super aufregend“, erzählen sie nach ihrer ersten Hängepartie am Trapez. „Was mit Ponys wäre auch nicht schlecht gewesen“, sagt Annika. Auf ihren Auftritt in luftiger Höhe freut sie sich trotzdem.
Bereits vor zwei Jahren gastierte der Projektzirkus erstmals in Kleinmachnow an der Eigenherdschule. Mittlerweile hat sich der Zirkus vergrößert und geht in seine fünfte Saison, erzählt Andre Sperlich. Der 33-Jährige wurde als Zirkuskind geboren. Früher war der Zirkus mit einem eigenen Kinderprogramm in Deutschland unterwegs. Doch die bunte Zirkuswelt konnte immer weniger Kinder vom Fernseher trennen, sagt Sperlich. Nun kommt der Zirkus zu den Kindern und viele entdeckten so ihre Leidenschaft für die Manege. Tobias Reichelt
Die Vorstellungen am Donnerstag und Freitag um 17 Uhr sowie am Samstag um 10 und 14 Uhr sind für alle geöffnet. Das Zelt steht vor der Sporthalle der BBIS.
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