Potsdam-Mittelmark: Erste Erfolge im Sonnentaufenn Kesselmoor in Kemnitzer Heide erfolgreich saniert

Schwielowsee - Die Kemnitzer Heide ist von Kiefern geprägt. „Ein Moor mittendrin würde man eher nicht vermuten“, so der Biologe Kai Heinemann vom Landschaftsförderverein Schwielowsee. Und doch gibt es eines: Die ökologische Sanierung des Sonnentaufenns zeigt erste Erfolge. Betreut wird das Projekt von Heinemann und Revierförster Marko Robakowski. „Dieses Kesselmoor ist das letzte Relikt der am Ende der Eiszeit verlaufenden Schmelzwasserinne, die sich vom Beelitzer Sander bis zur Havel hinzog“, erklärt Robakowski.

Brunnen in der „Alten Dorfstelle“ und Kiefernmonokulturen führten zu einer hohen Verdunstungsrate und fast zum Austrocknen des Sonnentaufenns. Mit 30 000 Euro Landesmitteln konnte vor drei Jahren mit der Sanierung begonnen werden. Mit Unterstützung des Waldbesitzers Manfred Schmidt wurden fünf Hektar Kiefernforst um das Moor umgebaut, 12 000 Rotbuchen und 15 000 Stieleichen gepflanzt. Untersuchungen an anderen Waldmooren haben gezeigt, dass schon allein mit dem Waldumbau der negative Grundwassertrend gestoppt werden kann. Jetzt blüht auch im Sonnentaufenn wieder der rundblättrige Sonnentau, der mit seinen klebrigen Tentakeln unvorsichtige Insekten fängt.

„Moore wirken stabilisierend auf den Wasserhaushalt und das Binnenklima und stellen mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt Archive der Landschaftsgeschichte dar“, sagt Heinemann. Er hat sich schon vor der Wende in der „Aktion Gesunder Wald“ für das Feuchtgebiet eingesetzt. Der Landschaftsförderverein hat sich dann weitere Jahre um die Beseitigung des Waldaufwuchses im Moor gekümmert. Personell war das auf Dauer nicht zu stemmen, so Heinemann. Man sei froh gewesen, beim Revierförster auf offene Ohren für die Sanierung zu stoßen. hkx