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Potsdam-Mittelmark: Erste Mähdrescher sind unterwegs

Bauern erwarten durchschnittliche Getreideernte

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Potsdam-Mittelmark - Die Getreideernte hat begonnen. In den vergangenen Tagen holten die Mähdrescher der Agro Saarmund auf den Feldern bei Wildenbruch und Fahlhorst die erste Wintergerste vom Halm, die auf insgesamt 140 Hektar herangewachsen ist. Weitgehend erntereif zeigt sich nun auch der Roggen, der den größten Teil der Getreidekulturen auf märkischem Boden ausmacht. Rund 1400 Hektar hatten die Saarmunder Bauern mit dieser Körnerfrucht bestellt, so auch im Großraum Teltow.

Brandenburgs Landwirte werden in diesem Jahr insgesamt keine gute Getreideernte einfahren. Durch die Hitze im Frühjahr und den starken Regen während der vergangenen Wochen sei das Korn vielfach nicht gut gereift, sagte der Präsident des Landesbauernverbandes, Udo Folgart, am Freitag im mittelmärkischen Rädigke. Es sei mit etwa 47 Dezitonnen pro Hektar zu rechnen, was dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entspreche. „Das ist keine Katastrophe.“ Regional gibt es laut Folgart große Unterschiede. In der Uckermark sei eine Ertrag von 60 bis 80 Dezitonnen möglich, auf leichten Böden hingegen nur zwischen 20 bis 50 Dezitonnen. Es komme erschwerend hinzu, dass aufgrund weltweit gestiegener Erträge die Preise deutlich nachgäben. So verbuche beispielsweise Australien eine gute Ernte.

Im Jahr 2007 hätten die märkischen Landwirte rund 20 Euro pro Dezitonne Getreide erzielt, 2008 etwa 15 und nun etwa 10 Euro. „Das ist absolut zu wenig“, meinte Folgart. Gleichzeitig räumte er ein, dass die hohen Preise der Vergangenheit auch durch weltweite Spekulation zustande gekommen seien. Angesichts dieser Lage riet der Verbandspräsident den Bauern: „Lagert auch Getreide ein, wenn ihr könnt – statt schon jetzt an Händler zu verkaufen.“

Unter Hinweis auf die Nutzung von Getreide für die Produktion von Bioenergie bemerkte Folgart: „Es gibt bei uns keine Monokultur, wie vielfach befürchtet wurde.“ Vielmehr sei festzustellen, dass die Anbaufläche für Mais relativ konstant geblieben sei. Sie erreiche noch nicht einmal die Größe wie zu Zeiten der drei DDR-Bezirke vor der Gründung Brandenburgs 1990. Für den Absatz von Roggen ist laut Folgart eine steigende Nachfrage der Kraftstoffproduzenten notwendig. In Brandenburg gibt es rund 110 Biogasanlagen. Das Land Brandenburg gilt als größter Roggen-Produzent in der Bundesrepublik. Jo/dpa

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