Potsdam-Mittelmark: Erster Spargel schon Anfang April
Ernte beginnt wegen des milden Wetters wahrscheinlich zwei Wochen früher
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Beelitz - Wegen des milden Wetters wird die Spargelernte in Brandenburg voraussichtlich zwei Wochen früher als sonst beginnen. „Die ersten Stangen können wir vielleicht schon in den ersten Apriltagen stechen, die große Ernte starten wir Mitte April, sofern es weiter so warm bleibt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, gestern. Die offizielle Saisoneröffnung im größten Anbaugebiet Ostdeutschlands um Beelitz sei für den 17. April geplant. Eingeladen wird dazu auf den „Spargelhof am Storchennest“ im Beelitzer Ortsteil Rieben.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Spargelernte nach einem milden Winter Anfang April begonnen. Normal wäre Mitte April. Vor 30 Jahren wurden die ersten Stangen meist sogar erst Anfang Mai gestochen. Dieser Trend hänge laut Jakobs aber nur bedingt mit der Erderwärmung zusammen. Zum einen wurden mittlerweile viele frühe Spargelsorten gezüchtet, die auch sehr gern von den Kunden gekauft werden. Zum anderen werde beim Spargelanbau die Folientechnik immer weiter perfektioniert. Die neueste Entwicklung sind kleine Kunststofftunnel, die auf die mit Folie gedeckten Dämme gestellt werden. Die Luftschicht dazwischen erwärmt sich sehr schnell und lässt den Spargel sprießen.
Dass die Spargelsaison nach einem frühen Beginn auch zeitiger beendet werden muss, sei nicht zu befürchten, so Jakobs. Späte Sorten würden den Ertrag bis zum traditionellen Johanni-Finale am 24. Juni sichern. Vorerst wollen die Beelitzer Spargelbauern auch dabei bleiben, den offiziellen Anstich Mitte April zu feiern. Erst dann sei sicher, dass es auch ausreichend Spargel gibt, so Jakobs. Und nicht zuletzt habe man erst 2006 nach einem langen Winter Mitte April sogar um die ersten Spargelspitzen bangen müssen.
Im vergangenen Jahr hatte die milde Witterung dazu geführt, dass die Spargelerträge bundesweit 16 Prozent über dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre lagen. Bei anhaltend mildem Wetter könnte das diesmal noch überboten werden. Jakobs zeigte sich auch zuversichtlich, dass ausreichend Erntehelfer aus Polen und Deutschland gefunden werden. „Es gibt genug Zusagen.“ Allerdings halte die Abwanderung polnischer Kräfte vor allem nach Großbritannien an. „Wir werden uns in den nächsten Jahren stärker auf Erntehelfer aus Rumänien und Bulgarien konzentrieren müssen.“ Im vergangenen Jahr stachen die Bauern um Beelitz auf ihren etwa 1000 Hektar nach Angaben des Spargelvereins rund 5000 Tonnen. In ganz Brandenburg seien etwa 12 500 Tonnen von den Feldern geholt worden. Das Jahr 2008 hatte für die Beelitzer Spargelbauern allerdings nicht so rosig angefangen, weite Teile ihrer Felder standen komplett unter Wasser. Durch die Staunässe drohten die Wurzeln abzusterben. Doch so schlimm wie zunächst befürchtet kam es nicht, weil die Niederschläge nachließen. „Es sind nahezu keine Ernteeinbußen zu befürchten, inzwischen haben wir nur noch ganz kleine Problemflächen. ldg/pnn/dpa
Weiter Infos unter:
www.beelitzer-spargelverein.de
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