Potsdam-Mittelmark: Etikettenschwindel bei verfallenen Lebensmitteln Stahnsdorfer Firma soll
überlagertes Fleisch verkauft haben
Stand:
überlagertes Fleisch verkauft haben Stahnsdorf. Eine in Güterfelde ansässige Firma ist ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft geraten. Die Firma hat laut Polizei schon seit längerem Lebensmittel – vorwiegend Fleisch – mit überschrittenem Verfallsdatum umetikettiert und ausgeliefert. Die Staatsanwaltschaft ermittele deswegen gegen den 42-jährigen Geschäftsführer der Firma und einen 33-jährigen Filialleiter, teilte das Landeskriminalamt (LKA) gestern mit. Die Zwischenhandelsfirma belieferte unter anderem Hotels, Seniorenheime, ein Krankenhaus, eine Kita, ein Party-Service und eine Fleischerei. Drei Jahre altes Fleisch Am Freitag waren nach LKA-Angaben 57 Orte in Berlin und Brandenburg durchsucht und zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt worden. Unter anderem wurden mehrere 100 Kilogramm Fleisch sichergestellt. In den Lagerräumen des Unternehmens, das Fleisch von Schlächtern gekauft, zwischengelagert und ausgeliefert hatte, hätten sich Waren mit dem Verfallsdatum von 2001 und 2002 angefunden, sagte LKA-Sprecher Toralf Reinhardt. Die Lebensmittelüberwachung sei verständigt worden und habe noch am Freitagabend mit ersten Proben begonnen. Nach PNN-Informationen habe es einen Hinweis eines ehemaligen Mitarbeiters an die Polizei gegeben, dass Fleischwaren im großem Umfang falsch etikettiert werde. So soll sogar Ware, die Ende der 1990er tiefgefroren wurde, 2004 neu datiert worden sein. Der Etikettenschwindel sei groß angelegt und bereits Ende vor vier Jahren gang und gäbe gewesen. Der Zeuge selbst habe daran teilgehabt. Kunden hat das Unternehmen nach Polizeiangaben vor allem in Berlin und Südbrandenburg. Über mögliche gesundheitliche Folgen bei Konsumenten der vermeintlich überlagerten Ware ist dem LKA bislang nichts bekannt. Ein Mitarbeiter der Berliner Firma, die seit zwei Jahren in der Güterfelder Lindenstraße mit einer Niederlassung ansässig ist, bezeichnete die Vorwürfe gestern als „reinen Rufmord“. Ein „rachsüchtiger“ ehemaliger Angstellter habe die Polizei informiert. Der Belastungszeuge aus dem Unternehmen sei allerdings nicht der einzige, betonte LKA-Sprecher Reinhardt. P. Könnicke
P. Könnicke
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: