Potsdam-Mittelmark: Evakuierung: Wohngebiet und Bahnhof Sicherheitsmaßnahmen wegen Bombensprengung
Seddiner See - Die Sprengung einer 500-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg im Wald bei Neuseddin erfordert morgen erhebliche Sicherheitsmaßnahmen.
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Seddiner See - Die Sprengung einer 500-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg im Wald bei Neuseddin erfordert morgen erhebliche Sicherheitsmaßnahmen. Wie berichtet, muss ab 8 Uhr ein großer Teil der Ortschaft Neuseddin mit etwa 1400 Einwohnern aus etwa 700 Wohnungen evakuiert werden. Aber auch der gesamte, weitläufige Rangierbahnhof müsse geräumt werden, sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert gestern gegenüber den PNN. Alle Lokomotiven und Waggons sollen vor der Bombensprengung an einen anderen Ort gebracht werden. Für die Bahn AG sei die Evakuierung des größten ostdeutschen Rangierbahnhofs eine logistische Herausforderung.
Mit der Entwarnung wird gegen 11 Uhr gerechnet. Alle Zufahrten zum Sperrkreis werden an diesem Tag ab 8 Uhr durch Polizei und Ordnungskräfte abgesperrt. Die Einwohner des betroffenen Gebietes sind verpflichtet, diesen Bereich am 27. Februar bis 8 Uhr selbstständig zu verlassen. Für weitere Fragen wird ein Bürgertelefon (033205/5360) heute von 7 bis 22 Uhr und morgen von 7 bis 12 Uhr eingerichtet. Vorübergehende Aufenthaltsmöglichkeiten werden in der Turnhalle und im Speiseraum der Grundschule Neuseddin eingerichtet.
Wegen der Bombensprengung müssen morgen auch die Bahnstrecken Michendorf–Seddin–Beelitz-Heilstätten, Michendorf–Seddin – Beelitz-Stadt und Seddin–Ferch-Lienewitz zeitweise gesperrt werden. Folgende Züge des RE 7 fallen zwischen Beelitz-Heilstätten und Michendorf aus und werden durch Busse ersetzt: Richtung Wünsdorf-Waldstadt in Beelitz-Heilstätten (an 10.24 Uhr) und Richtung Belzig in Michendorf (an 10.30 Uhr).
Züge der RB 22 werden zwischen Michendorf und Potsdam-Charlottenhof über Wilhelmshorst-Nesselgrund-Golm umgeleitet. Es entfallen dadurch die Verkehrshalte in Seddin, Ferch-Lienewitz, Caputh-Schwielowsee, Caputh-Geltow und Potsdam Pirschheide. Betroffen sind die Züge in Richtung Potsdam Hbf., Michendorf (an 10.15 Uhr) und in Richtung Berlin-Schönefeld Flughafen, Potsdam- Charlottenhof (ab 10.17 Uhr).
Neuseddin war wegen des Rangierbahnhofs im 2. Weltkrieg eines der Hauptangriffsziele. Bereits am 9. Februar dieses Jahres musste eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe in der Nähe des südlichen Berliner Rings A 10 bei Neuseddin gesprengt werden. Dafür wurden ein Wohnblock vorsorglich evakuiert und der Verkehr auf der Autobahn unterbrochen (PNN berichteten). Fünf Tage später entschärften Experten des Munitionsbergungsdienstes am Rangierbahnhof eine 75-Kilogramm-Fliegerbombe russischer Herkunft. ldg
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