zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Exportschlager Carl-von-Ossietzky-Schule?

Delegation des britischen Unterhauses hospitierte beim Unterricht in der Blütenstadt

Stand:

Delegation des britischen Unterhauses hospitierte beim Unterricht in der Blütenstadt Von Thomas Lähns Werder. Die Carl-von-Ossietzky-Schule könnte zum Exportschlager werden. Gestern besuchte eine Delegation des Britischen Unterhauses die Realschule in Werder, erhielt einen Einblick in den Unterricht und gab sich durchweg begeistert. Die Parlamentarier bereisen zurzeit verschiedene Länder, um nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, wie sich das eigene Bildungssystem verbessern lässt. In Deutschland seien die Abgeordneten besonders an den neuen Bundesländern interessiert, erklärte Rosemarie Pilz, Referentin im Bildungsministerium. Direktorin Iris Gerloff erläuterte den Gästen die Besonderheiten ihrer Schule: „Wir haben uns auf die Naturwissenschaften ausgerichtet, ein eigenes Profil erarbeitet.“ Seit drei Jahren sei die Nachfrage an Plätzen größer als das Angebot. 428 Schüler würden zurzeit hierher kommen. Sie hob die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie den Technischen Universitäten Berlin und München, sowie der Potsdamer Uni und dem Astrophysikalischen Institut in der Landeshauptstadt hervor. Von den 100 Schulabgängern im vergangenen Jahr hatten 75 die Berechtigung, sich zum Abitur anzumelden. „Wir wollen aber nicht nur bilden, sondern auch erziehen“, neben dem Lehrstoff würden Normen und Werte wie Pünktlichkeit und Hilfsbereitschaft vermittelt. Soziale Kompetenzen würden den Kindern und Jugendlichen auch in Projekten wie dem Internationalen Jugendcamp beigebracht: Vor zwei Jahren hatten die Werderaner Schüler Eleven aus den Partnerstädten in Litauen, Polen, Dänemark und Süd-Korea eingeladen. Tür für Tür wurden die Klassenräume abgeschritten: Kunstraum, Computerkabinett, Chemiesaal. Interessiert ließen sich die Parlamentarier von der Klasse 8b erklären, wie man Wasserstoff herstellt und versuchten sich zum Teil auch selbst an den Reagenzgläsern. Beim Sportunterricht wurden mit dem Basketball ein paar „Körbe geworfen“. Er habe mittlerweile sehr viele Bildungsstätten gesehen, berichtete Barry Sheerman, Vorsitzender des Britischen Bildungsausschusses, auf Englisch. „Wir erkennen eine gute Schule schon, wenn wir über die Türschwelle gehen - das hier ist eine sehr gute", lobte er. Als eines der wichtigsten Elemente von Bildung erachte er die Schulleitung. In diese Richtung gingen auch die Fragen der Abgeordneten. Weiterbildung sei das A und O, erläuterte Iris Gerloff. Jetzt wurde sogar ein Gutachter beauftragt, um die Bildungsqualität an der Schule auszuloten. Ein Stück Blütenstadt wurde den Gästen abschließend mit auf den Weg gegeben: Wein vom Wachtelberg und für jeden eine CD mit der Schulhymne "All together". Am Ende des Besuches gab es auch das Versprechen, miteinander in Kontakt zu bleiben. Kerry Pollard, Abgeordneter aus St. Albans, einer Stadt nordwestlich von London, bot an, eine Partnerschaft mit der Marlboro-School in seinem Wahlkreis zu vermitteln.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })