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Potsdam-Mittelmark: Extrem-Touren und T-Shirt-Druck

Keine Langeweile bei Fichtenwalder Jugend/Zweite Jugendclubstelle angeregt

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Keine Langeweile bei Fichtenwalder Jugend/Zweite Jugendclubstelle angeregt Beelitz · Fichtenwalde - Die Jugend in Fichtenwalde gibt sich aktiv: Statt bloßem „Abhängen“ im örtlichen Club stehen regelmäßige Projekte und Unternehmungen auf der Tagesordnung. Die Heranwachsenden entwickeln ihre Kreativität bei der Produktion eines eigenen Videofilms oder suchen das Abenteuer, zum Beispiel auf einer Extrem-Fahrradtour im Sommer. Das Problem: Für die Koordination der vielen Aktivitäten und zur Betreuung des Clubgebäudes gibt es nur eine Stelle. Ortsbürgermeister Thilo Köhn will deshalb im Beelitzer Finanzausschuss eine zweite Stelle anregen. „Es ist beeindruckend, was dieses Jahr alles passiert ist“, wertete Köhn die Unternehmungslust des Fichtenwalder Nachwuchses. Auf der Sitzung des Ortsbeirates am Dienstagabend berichtete Jugendarbeiter Ronny Kraak über die jüngsten Projekte. Und tatsächlich könne er Hilfe gebrauchen, denn wenn Kraak mal mit einem Teil der Jugendlichen unterwegs oder verhindert ist, bleibt der Club in Fichtenwalde zu. Von „Jugendclub“ könne ohnehin nicht gesprochen werden, sagte er, nur von einer „mobilen Jugendarbeit“. Köhns Vorschlag geht auch in Richtung Nachbarort: Mit einer zweiten Stelle könnte man sich auch um die Busendorfer Jugend kümmern. Nichtsdestotrotz legte Kraak am Dienstag eine beachtliche Projektliste vor. Neben Tischfußball und Billardturnieren gab es im Frühjahr ein Konzert mit vier Nachwuchsbands aus den Beelitzer Ortsteilen. Außerdem erhielten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich an einer Siebdruckmaschine zu versuchen und eigene T-Shirts zu gestalten. „Die Nachfrage war hier besonders groß“, erinnert sich der Jugendarbeiter. Samstagsausflüge führten die Fichtenwalder nach Berlin zum Karneval der Kulturen oder zu Filmvorführungen. Besonders emsig arbeiten die Jugendlichen zurzeit an einem Dokumentarfilm. Mit der Videokamera in der Hand hatten sie Menschen aus allen Alters- und Sozialgruppen in der Mittelmark interviewt, sie nach ihren persönlichen Wünschen und Träumen gefragt und inwieweit sich diese erfüllt hätten. Dabei stand die Frage nach den gesellschaftlichen Unterschieden im Vordergrund, berichtet Kraak: Wem geht es hierzulande gut, wem nicht? Zurzeit wird das Band geschnitten, eventuell soll es noch im Dezember eine öffentliche Vorführung geben. Mit ihrer Fahrradtour im Sommer hatten es die Jugendlichen aus Fichtenwalde und Umgebung sogar bis in die Fernsehnachrichten geschafft. Mit dem Rad sind sie eine Woche lang über hundert Kilometer durch die Mark gefahren und mussten dabei mit einem Euro pro Tag auskommen. In einem weiteren Medienprojekt begaben sich 30 Jugendliche aus der Umgebung unter der Leitung des Job-e.V. – dem Träger der hiesigen Jugendarbeit – nach Tschechien und Polen. Mit Video- oder Digitalkamera wurden Eindrücke von den Menschen und den Orten eingefangen und als Wanderausstellung aufgearbeitet (PNN berichteten). Der einzige Wunsch, der für Ortsbürgermeister Köhn noch offen bleibe, sei eine engere Verknüpfung mit den Sportvereinen und der Jugendfeuerwehr - „unseren beiden anderen Säulen der Jugendarbeit“. Thomas Lähns

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