Potsdam-Mittelmark: Fehler in der Lärmkarte des Landes Nuthetal jongliert
beim Lärmaktionsplan
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Nuthetal - Der Gröbener Damm, der den Nuthetaler Ortsteil Tremsdorf mit Gröben verbindet, soll eine Verkehrsbelastung von mehr 8 200 Fahrzeugen am Tag aufweisen. Das zumindest sagt die neueste Lärmkartierung des Landes Brandenburg aus, auf deren Grundlage die Kommunen jetzt ihrer Lärmaktionspläne aktualisieren sollen. Der Haken: Der Gröbener Damm ist seit dem Jahr 2000 für den Straßenverkehr gesperrt, selbst Landwirte dürfen den holprigen Weg nur eingeschränkt nutzen.
Auch die Rehbrücker Wilhelm-Busch- und die Alice-Bloch-Straße sollen von mehr als 8 200 Kraftfahrzeugen täglich befahren werden. Die Durchgangsstraßen von Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf sollen genauso hoch belastet sein. Das Nuthetaler Rathaus hat Zweifel an den Zahlen, die landesweit als Grundlage neuer Lärmaktionspläne der Gemeinden dienen sollen.
Wo Lärmgrenzwerte an Straßen überschritten werden, sollen die Kommunen mittels dieser Aktionspläne mit ihren Bürgern nach Lösungen suchen. Das wird so seit gut zehn Jahren in der EU-Umgebungslärmrichtlinie und im Bundesimmissionsschutzgesetz verlangt. In einer ersten Phase hatte Nuthetal vor fünf Jahren Straßen betrachtet, die von täglich über 16 400 Fahrzeugen befahren werden. In Phase zwei soll es bis Juli 2013, so will es die EU, auch um weniger befahrene Straßen mit über 8200 Fahrzeugen gehen. Die Pläne werden am Schreibtisch mit Modellrechnungen erstellt, Datengrundlage ist die Lärmkartierung des Landes. Und die haut zumindest in Nuthetal nicht hin.
Die Fehler hätten sich nach Gesprächen mit dem Landesbetrieb Straßenwesen und dem Verkehrsamt bestätigt, wie es aus dem Nuthetaler Rathaus hieß. Die Belastung für einige der aufgezählten „Phase-zwei-Straßen“ werde in der Gemeinde nur zu 25 bis 75 Prozent erreicht. Der Aufwand, die Landeszahlen zu ändern, sei jedoch zu hoch. Bei Prüfung der Nuthetaler Aktionsplans werde das Land die berichtigten Daten berücksichtigen.
Die alte Forderung nach einem Lkw-Nachtfahrverbot Uhr für die Arthur-Scheunert-Allee sollen im Lärmaktionsplan verbleiben, erklärte Bauamtsleiter Rainer vom Lehn. Derzeit besteht nur ein 30er Tempolimit für Laster. Mit dem Nachtfahrverbot würden 52 Prozent weniger Anwohner mit einer Lärmbelastung von über 55 Dezibel leben müssen.
Alle fünf Jahre muss der Lärmaktionsplan fortgeschrieben werden. Das Papier wird demnächst ausgelegt, dann können sich Bürger dazu äußern und Verbesserungsvorschläge machen. kau
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