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Potsdam-Mittelmark: Ferch will einen Laden

Handelsverband sieht Chancen für Ansiedlung

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Schwielowsee - Hat Ferch doch noch eine Chance, wieder einen Dorfladen zu bekommen? Ortsvorsteher Roland Büchner (Bürgerbündnis), der sich seit Jahren um Einkaufsmöglichkeiten bemüht, sucht dazu jetzt die Unterstützung des Handelsverbands Berlin-Brandenburg. Nach einem Gespräch mit Verbandsgeschäftsführer Nils Busch-Petersen ist er zuversichtlich, dass seine Bemühungen irgendwann doch erfolgreich sind. Kurz nach dem Gespräch im April habe der Handelsverband schon einen Projektentwickler geschickt, der Kontakte zu Einzelhandelsunternehmen herstellen soll.

Büchner hat unter dem Titel „Nahversorger gesucht“ ein Exposé zusammengestellt, in dem sich alle relevanten Informationen zum Dorf finden. Als mögliche Standorte für den neuen Laden werden darin die Brache des früheren „Willkommen“ am Potsdamer Platz, die frühere Schulbaracke in der Burgstraße und der frühere Einkaufsmarkt in der Beelitzer Straße angegeben. Laut Büchner werde der Potsdamer Platz favorisiert. Das Grundstück gehört nicht der Gemeinde, aber auch bei den anderen Standorten wären offene Fragen zu klären.

Ferch hat nur etwa 1750 Einwohner, allerdings auch rund 350 Zweitwohnsitzler – oft Sommergäste, die in Datschen wohnen. Außerdem gebe es Bedarf bei Urlaubsgästen. Jährlich sind es laut Landesstatistik rund 9 000, die Zahl der Übernachtungen wird mit 24 000 angegeben.

Für Büchner gehört ein Lebensmittelladen zu einer lebenswerten Gemeinde, die für Erholungssuchende offen ist, dazu. „Ich will da nicht aufgeben.“ Beim Handelsverband ist man fast verwundert über dieses Engagement. „Normalerweise kommen Einwohner zu uns, weil sie einen Supermarkt verhindern wollen“, sagt Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. „Dass uns ein Kommunalpolitiker die Tür einrennt, weil er einen Laden will, kommt nicht oft vor. Da ziehe ich meinen Hut.“

Aus Busch-Petersens Sicht hat Ferch trotz seiner geringen Einwohnerzahl ganz gute Chancen auf einen Nahversorger. Es gebe Beispiele im Land Brandenburg, dass kommerziell geführte Dorfläden auch in kleinen Orten funktionieren. „Der Wettbewerb wird schärfer, das führt nicht unbedingt zu größeren Einheiten.“ Sollte der Projektentwickler keinen Erfolg haben, will Busch-Petersen den Wunsch bei der Präsidiumssitzung des Handelsverbands vortragen. Henry Klix

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