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Auf das Grundgerüst aus Fichte werden Zeltbahnen gespannt, die man an mehreren Stellen offen lassen kann. Die sogenannten Dome wurden schon zur Potsdamer Erlebnisnacht (o.) oder zu Hochzeiten vermietet.

© Yakone

Ökologisch feiern mit Holz aus Ökokombinat Bad Belzig: Fichten-Iglu statt Partyzelt

Die Firma Yakone stellt in Schmergow Kuppelzelte für Messen und Hochzeiten her. Sie werden unter anderem aus Holz aus dem Ökokombinat Bad Belzig hergestellt.

Von Enrico Bellin

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Groß Kreutz (Havel) / Potsdam - Im Frühjahr in einem großen Iglu in die Morgenröte hineinfeiern: Mit den Kuppelzelten der Firma Yakone aus Holz und Zeltplanen ist das möglich. Der Potsdamer Holzhandwerker Marco Hintze baut gemeinsam mit seinem Berliner Geschäftspartner Benno Zindel in einer Scheune in Schmergow große Kuppelkonstruktionen, in denen bis zu 120 Menschen gleichzeitig feiern können und die sie als Dom bezeichnen. Das Wort Yakone stammt aus der Sprache der Inuit, die die Geschäftspartner wegen der Ähnlichkeit ihrer Konstruktion zu Iglus gewählt haben. „Das Wort bedeutet Morgenröte, für uns steht es für einen Neuanfang“, sagt Marco Hintze.

Plastik ist ökologischer als Baumwolle

Seit einem Jahr gibt es die Firma, die ihre Dome ökologisch nachhaltig produziert. Das Fichtenholz für die tragenden Elemente und den Fußboden stammt vom Ökokombinat aus Bad Belzig. Die Verbindungselemente aus Stahl werden in Spandau hergestellt und die Zeltplane in Hamburg gefertigt. „Eigentlich wollten wir eine Plane aus Baumwolle, doch der Stoff aus PVC ist umweltfreundlicher“, so Hintze. Denn: Die Baumwolle hätte, um dauerhaft wasserdicht zu sein, mit verschiedenen Chemikalien imprägniert werden müssen. „Sie wäre irgendwann Sondermüll.“ Die Plane aus PVC könne jedoch später recycelt und in Hamburg zu einer neuen Plane verarbeitet werden.

Die Kuppeln gibt es ab 2300 Euro Miete

Bisher gibt es zwei verschiedene Dome im Angebot: Einen mit 75 Quadratmetern Grundfläche und einen mit 150 Quadratmetern, zudem können zwei kleine miteinander verbunden werden. Die Miete für einen kleinen Dom kostet etwa 2 300 Euro für bis zu drei Tage – deutlich mehr als ein ähnlich großes Partyzelt. „Wir wollen vor allem ökologisch ausgerichtete Firmen ansprechen, uns für Messen und Produktpräsentationen zu buchen“, so Hintze. Im Vorjahr stand ein Dom beispielsweise auf dem Yoga-Festival in Berlin Friedrichshain oder zur Erlebnisnacht auf dem Potsdamer Luisenplatz. Doch auch Privatpersonen mieten den Dom für Veranstaltungen, in diesem Jahr gibt es bisher sieben Reservierungen etwa für Hochzeiten.

Die Kuppeln, die in etwa sechs Stunden vor Ort montiert sind, können individuell gestaltet werden: Die Zeltplane besteht aus einem fünfzackigen Stern, dessen Zacken am Boden befestigt werden. Dazwischen sind Dreiecke, die entweder offen bleiben oder zu Fenstern oder festen Türen werden können.

Drei bis vier Wochen dauert der Bau eines Domes

Auf die Idee zu den Zelten kam Hintze bei einem Besuch in Spanien, dort hat ein Bekannter Dome für Festivals und als Wohnungen für alternative Kommunen gebaut. Zurück in Deutschland hat er den Industriedesigner Benno Zindel kennengelernt, der in Hamburg kuppelförmige Unterkünfte für Flüchtlinge entworfen hatte. Gemeinsam haben sie die Dome geplant, die in Schmergow zusammengesetzt wurden. Im Vorjahr gab es nur eine kleine Kuppel, im Winter hat Marco Hintze eine zweite kleine und eine große mit knapp 14 Metern Durchmesser gebaut. In drei bis vier Wochen ist ein Dom inklusive Fußboden gebaut.

Derzeit entwickeln die beiden Tüftler eine noch kleinere Variante ihrer Stoff-Iglus mit einer Grundfläche von 25 Quadratmetern. Ein Veranstalter möchte 50 Stück davon kaufen, um auf Festivals Camping in den Kuppeln anbieten zu können. Kaufpreis: Etwa 7 000 Euro pro Stück. Die Halbkugeln sollen über ein aufklappbares Dach aus Plexiglas hell und luftig sein. 

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