Potsdam-Mittelmark: Fichtenwalde ehrt und lobt sich
Zwei engagierte Bürger bekommen die Ehrennadel und Bürgermeister Köhn zieht eine ehrgeizige Bilanz
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Zwei engagierte Bürger bekommen die Ehrennadel und Bürgermeister Köhn zieht eine ehrgeizige Bilanz Von Thomas Lähns Beelitz · Fichtenwalde – In Fichtenwalde ist es mittlerweile zur Tradition geworden, dass am Ende des Jahres Bilanz gezogen wird: Was hat sich im Ort getan, welche Vorhaben konnten nicht umgesetzt werden? Auf einer Festveranstaltung am Wochenende erinnerte Ortsbürgermeister Tilo Köhn (CDU) an die Höhepunkte 2004. Ebenso Tradition ist es, dass zu diesem Anlass Bürger gewürdigt werden, die sich seit langem ehrenamtlich in der Gemeinde engagieren. Als Anerkennung ihrer Arbeit bekommen sie die Fichtenwalder Ehrennadel verliehen. Helga Böhnke macht sich seit Jahren um die Seniorenarbeit in Fichtenwalde verdient. Seit 1990 ist sie im Vorstand des Seniorenvereins und dort für das kulturelle Leben zuständig. Doch auch vorher engagierte sie sich in diesem Bereich: In der Volkssolidarität und beim Roten Kreuz. „Seit jeher ist Helga Böhnke Ansprechpartnerin für die Senioren im Ort“, lobte Köhn. Beim Organisieren von Festen wie der Rentnerweihnachtsfeier oder dem Seniorenkarneval – den gesellschaftlichen Höhepunkten für ältere Menschen in Fichtenwalde – ist sie dabei, ebenso bei der Gestaltung von Rommé- und Skatabenden oder gemeinsamen Ausflügen. Der 58 Mitglieder starke Verein übernehme auch gemeindliche Aufgaben, zum Beispiel wenn es um das Beglückwünschen älterer Bürger zu Geburtstagen geht. Helga Böhnke selbst habe von der geplanten Auszeichnung erst an diesem Abend erfahren. Ihre Arbeit nimmt sie für selbstverständlich: „Es macht einfach Spaß“, sagte sie. Selbstlos gab sich auch Burkhard Kasten, Chef der Fichtenwalder Feuerwehr. Seine Auszeichnung und das Lob für seine Arbeit reichte er gleich an die Kameraden weiter: Nur gemeinsam seien die Aufgaben zu bewältigen. „Jeder aktive Feuerwehrmann verbringt mindestens zwei Tage pro Woche im Feuerwehrhaus.“ Und die besonders Aktiven, so witzelte er später im Gespräch, seien nur einen Tag pro Woche zu Hause. Kasten ist 1976, nach einem großen Brand im Ort, der Freiwilligen Feuerwehr beigetreten. Seit 1999 ist er Ortswehrführer. Doch nicht nur diese Auszeichnung wird das Jahr 2004 für die hiesige Feuerwehr zu einem besonderen machen: Im Mai wurde das neue Depot in der Berliner Straße eingeweiht. Sanierung des alten Bestandes und der neue Anbau hatten insgesamt 360 000 Euro gekostet, ein Betrag, der mit vereinten Kräften aufgebracht wurde: Der Förderverein der Feuerwehr, das Land Brandenburg, der Kreis und die Stadt hatten ihren Teil dazu beigetragen, schließlich wurden aber auch viele Bauarbeiten von den Kameraden selbst übernommen. Ein weiteres Bild, das den Fichtenwaldern von diesem Jahr bleiben werde, so Ortsbürgermeister Köhn, sei die Herrichtung des Kraftsport-Fitness-Centers. Zwar müssten noch letzte Handgriffe im kommenden Jahr gemacht werden, aber bereits jetzt sei dort von Montag bis Sonntag Betrieb. Es geht voran in Fichtenwalde, daran ließ Köhn keinen Zweifel: Der Sportverein will sich demnächst eine Rasenanlage bauen, das ortsansässige Softwareunternehmen Avecs erweitert seinen Firmensitz (PNN berichten), und verschiedene Straßenbauvorhaben stehen noch an, auch am Marktplatz soll sich etwas tun. Im kommenden Jahr sind auch die nächsten Schritte bei der Sanierung der Schule und der Kita anvisiert. Eine frohe Botschaft überbrachte der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD): Nach langem Warten soll im nächsten Jahr die Abwasserentsorgung in der Wilmersdorfer Straße hergestellt werden, mit vom Land angekündigten Fördermitteln und einer Co-Finanzierung der Stadt Beelitz. Bei all der öffentlichen Betriebsamkeit in Fichtenwalde hob aber auch Wardin die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit hervor: „Ohne das Engagement und Durchhaltevermögen uneigennützig denkender Menschen wäre vieles nicht möglich. Sie haben meinen Respekt.“
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