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Potsdam-Mittelmark: Fichtenwalde will die 3 000 knacken

Ortsbeirat erörtert Ziele für die nächsten vier Jahre

Stand:

Beelitz - Halbzeit bei der Formierung der Ortsbeiräte in Beelitz: In mittlerweile sechs Dörfern der Spargelstadt sind die Gremien nun zu ihrer ersten Sitzung nach der Kommunalwahl Ende September zusammengetreten und haben ihre Ortsvorsteher gewählt. Personelle Umbrüche hat es bislang keine gegeben, die früheren Ortsbürgermeister wurden alle in ihrem Amt bestätigt. Inhaltlich hingegen tut sich vor allem in einem Ortsteil schon eine Menge: Die Fichtenwalder haben ihre Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre bereits gelegt.

Im zweitgrößten – aber nicht minder selbstbewussten – Ortsteil neben der Spargelstadt selbst will man weiterhin investieren, auch aus dem städtischen Haushalt. In erster Linie geht es um die Verbesserung der Wohnqualität: Marktplatz, Straßen, Sporthalle und das kulturelle Leben sind zentrale Themen. Im Jubiläumsjahr – vor 100 Jahren wurde die Waldgemeinde gegründet – hat sich die Bevölkerungszahl bei 2 800 eingepegelt. Platz ist genug vorhanden, und mit den entsprechenden Voraussetzungen könnten es laut Ortsvorsteher Tilo Köhn in vier Jahren 3000 werden.

Köhn, der in dieser Woche vom Ortsbeirat in seinem Amt bestätigt wurde, erläuterte gestern gegenüber den PNN, was noch getan werden soll. Auf der „Agenda Fichtenwalde“ steht eine neue Turnhalle ganz oben. Seit 2001 beklagt das Gremium, dass der Platz in der alten Halle – einem 20 Jahre alten DDR-Bau – längst nicht mehr reichen würde. „Im Moment können hier keine zwei Schulklassen gleichzeitig Sport treiben“, erläuterte Köhn. Eine Machbarkeitsstudie liege bereits vor: Neben einem möglichen Anbau werde auch der Abriss der alten Halle mit anschließendem Neubau erörtert. Letztere Variante würde er favorisieren, sagte Köhn mit Verweis auf Sporthallenbauten in anderen mittelmärkischen Kommunen. Die Kosten werden auf mindestens eine Million Euro geschätzt, viel Geld, wie auch der Ortsvorsteher weiß.

Daher soll dieses Vorhaben möglichst bald umgesetzt werden. Denn sollte die Landesgartenschau 2013 an die Nieplitz kommen, werde spätestens in drei Jahren das Geld für andere Investitionen knapp. Auf Unterstützung hofft der Ortsbeirat auch seitens der Grundschule: Diese könnte sich als Ganztagseinrichtung anerkennen lassen und damit den Weg für Fördermittel des Landes freimachen. „Vom Programm her ist sie es ja schon, hat einen Hort und Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag.“ Nur das „Label“ fehle eben noch.

Weitere Projekte sind die Verbesserung der Infrastruktur – im kommenden Jahr soll die Straße der Einheit saniert werden, kleinere Wege im Ort will man kontinuierlich ausbessern – sowie eine neue Seniorenresidenz im Ortszentrum. Die Volkssolidarität führe bereits Verhandlungen mit der Stadt. Zirka 450 Senioren gibt es in Fichtenwalde, „auch die wollen wir natürlich hier halten“, so Köhn. Die Jugendlichen hat man ebenfalls im Blick: Der Jugendclub „FiWa“ soll auf lange Sicht einen weiteren Sozialarbeiter bekommen. Und die Feuerwehr? Die müsse auch weiterhin gestärkt werden, sagte Köhn. Im Ortsbeirat hat die Wehr einen denkbar günstigen Stand: Zwei Mitglieder ihres Fördervereins sitzen in dem Gremium – eines ist der Ortsvorsteher. Thomas Lähns

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