zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Finanzspritze für das kulturelle Leben

Vereine werden dieses Jahr mit 325 000 Euro vom Landkreis gefördert / Schwielowsee profitiert besonders

Stand:

Potsdam-Mittelmark – Das Sandmännchen kommt an den Schwielowsee. Seit 52 Jahren geleitet die beliebte Fernseh-Serie Generationen von Kindern überall in Europa ins Bett, nun will der Heimatverein Caputh an den Schöpfer der Figur, Gerhard Behrendt, erinnern. Der vor fünf Jahren verstorbene Regisseur, Autor, Puppen- und Szenebildner war in Caputh aufgewachsen. Vor seinem Elternhaus in der Weberstraße 12 sollen eine Gedenktafel und eine Sandmann-Keramik aufgestellt werden. Ab dem 2. Juli wird mit einer Ausstellung im Heimathaus das Lebenswerk Behrendts gewürdigt.

Das Vorhaben ist eines von vielen Kultur-Projekten, die in diesem Jahr in Potsdam-Mittelmark umgesetzt werden. Ermöglicht werden sie durch die Unterstützung des Landkreises: Mit insgesamt 325 000 Euro bezuschusst der auch 2011 wieder Vereine und Institutionen. Der Kreisausschuss hat jetzt die Mittel bewilligt. Über ein Drittel fließt in Betriebs-, Personal- und Sachkosten einzelner Einrichtungen wie dem Rochow-Museum Reckahn oder der Bischofsresidenz Burg Ziesar. Der Rest wird für Ausstellungen, Kunstprojekte, Aufführungen oder Ähnliches vergeben. Insgesamt waren über 50 Anträge bei der Kreisverwaltung eingegangen. Der Heimatverein Caputh hat gut 1000 Euro zugesprochen bekommen.

Ein beachtlicher Teil der Kulturförderung geht an Träger im Potsdamer Umland. So erhält der Werderaner Freundeskreis Bismarckhöhe gut 2800 Euro für seine geplante Morgenstern-Ausstellung, die Stadt Beelitz bekommt 5000 Euro für ihre jährliche Austausch-Akademie, bei der Kunststudenten aus mehreren Ländern in Beelitz-Heilstätten aufeinandertreffen. Und die Kleine Bühne im Volkshaus Michendorf bekommt sogar 16 000 Euro Zuschuss für zwei neue Produktionen, die in diesem Jahr Premiere feiern: Das Molière-Stück „Tartuffe“ und die Komödie „Othello darf nicht platzen“ von Ken Ludwig. Kein Geld gibt es indes für den Heimatverein Michendorf, der an einem Buch über die Gemeinde arbeitet.

Am Schwielowsee soll sich in diesem Jahr besonders viel tun in Sachen Kultur: Der Verein der Havelländischen Malerkolonie plant Ausstellungen zu Hans-Otto Gehrcke (1913-1988) und zu Gerhard Graf (1883-1958). Allein in der Gehrcke-Ausstellung sollen knapp 30 Gemälde und Aquarelle aus zum Teil privaten Beständen gezeigt und die künstlerische Entwicklung des Malers zwischen dem Ersten Weltkrieg und den 1980er Jahren nachgezogen werden. Die Eröffnung ist für den 16. April geplant. Die Werke von Gerhard Graf sollen ab dem 23. Juli gezeigt werden. Dazu arbeitet der Verein mit der Gerhard-Graf-Gesellschaft Werder (Havel) zusammen. Flankiert wird die Ausstellung von Podiumsgesprächen. Die Gesamtkosten von fast 23 000 Euro übernimmt der Kreis zur Hälfte.

Fast 12 000 Euro schließlich gehen an den Initiativkreis Albert-Einstein-Haus Caputh für eine Vortrags- und Ausstellungsreihe unter dem Motto „Einstein und die Äquivalenz der Moderne“. Darin sollen Bezüge zu Einstein, zu „seinem“ Architekten Konrad Wachsmann, aber auch zum jüdischen Landschulheim in Caputh hergestellt werden.Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })