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Potsdam-Mittelmark: Fingerzeig einer Ausstellung

Mit der Dokumentation „200 Jahre Schloss und Park Gütergotz“ werden Güterfelder Chancen gezeigt

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Mit der Dokumentation „200 Jahre Schloss und Park Gütergotz“ werden Güterfelder Chancen gezeigt Stahnsdorf · Güterfelde - Wenn die Funktion einer Ausstellung darin liegt, Vergangenes zu erzählen und Künftiges anzumahnen, werden in die Dokumention zur 200-jährigen Geschichtes des Schlosses Gütergotz hohe Erwartungen gesetzt. Bei der gestrigen Eröffnung in der Alten Seeschule wünschte Arbeits-Staatssekretärin Margret Schlüter den Güterfeldern eine Sogwirkung für den Tourismus, die von der Ausstellung ausgehen soll. Rainer Bookhagen vom Evangelischen Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin, das zu 94 Prozent Eigentümerin des Schlosses ist, sieht die Ausstellung als Anfang neuer Wege für Gestaltung und Nutzung des einstigen Herrenhauses. Und Wolfgang Bernhardt vom mittelmärkischen Denkmalpflegeamt verbindet mit der Exposition zwei Dinge: Zu begreifen, was uns mit dem bau- und kulturgeschichtlich bedeutsamen Schloss aufgetragen ist. Und dass mit dem Ausstellungsort nachdrücklich auf die Nutzungsmöglichkeit und den Erhalt der Alten Schule hingewiesen wird. Es ist lange her, dass sich in Güterfelde derart viel politische Prominenz tummelte wie gestern, es hat lange gedauert, dass der Ort mit seiner Geschichte die Aufmerksamkeit erfährt, die ihm gebührt. Die Schloss-Ausstellung selbst verrät schließlich dem aufmerksamen Besucher, dass Güterfelde ein Ort war, dessen Schlossherren maßgeblich Einfluss auf die preußische und gar europäische Entwicklung hatten. Dem Kriegs- und Marineminister von Roon sowie dem Bismarck-Vertrauten und Bankier von Bleichröder wird sich in der Informationsschau wie all den weiteren Schlossnbewohnern intensiv gewidmet. Ausführlich wird zudem das Schaffen von Baumeister David Gilly und der Gartenbauer Jühlke und Nietner in Güterfelde beschrieben. Die Kunsthistorikerin Petra Winarsky, die sich als erste mit der Architekturgeschichte des Schlosses beschäftigte und im Rahmen ihrer Studienarbeit den Güterfeldern signalisierte: „Passt auf, da jährt sich was!“, zeigte sich gestern erfreut über das Ergebnis, was der Förderverein „200 Jahre Schloss und Park Gütergotz“ zusammen mit der Projektagentur „Freunde der Domäne Dahlem“ nach achtmonatiger Arbeit enthüllte. Vor allem würdigte sie den Entschluss, sich bei der Herrichtung der Alten Seeschule zum Ausstellungsort an der originalen Farbgestaltung des denkmalgeschützten Baus zu orientieren. Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser sieht die Ausstellung als „kleinen Beitrag“ des Umlandes für die Bewerbung Potsdams zur europäischen Kulturhauptstadt 2010. Sollte sich Potsdam in sechs Jahren mit diesem Titel schmücken dürfen, wird das Schloss Güterfelde ein Glanzpunkt vor den Toren der Kulturhauptstadt sein. Jedenfalls durfte man gestern so die Grußworte verstehen, in denen Vize-Landrätin Ilsemarie Schulz das Zutun des Landkreises versprach und Rainer Bookhagen das Diakonissenhaus in der Verantwortung nehmen ließ, Park und Schloss zu gestalten und zu qualifizieren. „Dabei sehen wir uns weniger als Schlossherren, sondern mehr als Mitwirkende.“ Peter Könnicke

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