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Potsdam-Mittelmark: Fischbouletten und Can Can

Über 1000 Besucher am Wochenende in Seddiner See / Fischerfest vereinigt Traditionen

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Über 1000 Besucher am Wochenende in Seddiner See / Fischerfest vereinigt Traditionen Von Thomas Lähns Seddiner See - Die wohl älteste Tradition in Seddin ist der Fischfang. Schon immer sind Leute aus dem Dorf auf den See hinausgefahren, um sich hier selbst zu versorgen, oder ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und noch heute ist der See eine artenreiche Speisekammer: von Hecht und Karpfen über Plötze und Barsch bis hin zu Krebsen. „Außer der Forelle haben wir hier alle heimischen Arten vertreten“, sagt Manfred Mannheim. Der Seddiner Fischer steht in der langen Tradition seiner Gemeinde. An den Fangmethoden, sagt er, habe sich im Prinzip nichts verändert. Noch immer werde mit teilweise selbst gefertigten Netzen und Reusen gearbeitet – und der Aal geht immer noch frisch geräuchert an die Kundschaft. Auf dem achten Fischerfest in Seddin am Wochenende gab es dann aber auch einige kulinarische Neuerungen, zum Beispiel Fischbouletten und -bratwürste. Das Gelände der GbR Binnenfischerei Potsdam in der Fischergasse wurde so zur Schlemmermeile. Die Verköstigung übernahm Familie Mannheim, unterstützt von vielen Helfern aus dem Ort – alle ausgestattet mit der unverkennbaren blau-weiß gestreiften Kleidung. „Solche Spezialitäten sind das Highlight an diesem Wochenende“, so Organisator Hans-Michael Mannheim. Der Schwoof am Seddiner See hat schon längst seine Anhänger in der Region gefunden, der Veranstalter spricht von über tausend Besuchern. Die Gäste erwartete ein buntes Programm zwischen Hauptstraße und Wasser: Jahrmarktstände und -attraktionen sowie Musik, Show und ein Feuerwerk über dem Wasser am Sonnabend. Wer sich als seetauglich erwies, konnte auch mit dem Boot hinaus fahren. Eine ebenfalls lange Tradition der Gemeinde kommt aus Neuseddin. Der Spielmannszug feierte dieser Tage sein 45-jähriges Bestehen. Die Gratulanten kamen am Freitag aus allen Ecken Deutschlands angereist: Befreundete Vereine und Züge unter anderem aus Dortmund, Hohenneuendorf, Winsen an der Luhe und Leverkusen trafen sich auf dem Vereinsgelände an der Pappelallee. Insgesamt 350 Musiker, ausgerüstet mit Flöten, Becken, Pauken und Trommeln ergaben ein musikalisches Getümmel vor dem Vereinshaus. Am Samstagnachmittag gab es ein über vierstündiges Konzert der neun Züge. Mitten drin: die Neuseddiner Mandy Sinske, Lisa Beschnitt, Stefanie Frenz und Marcel Tauschwitz. Die vier gehören zur jungen Riege des Spielmannszuges und gaben sich hellauf begeistert. Es sei einfach großartig, miteinander zu musizieren und darüber hinaus auch noch ein Publikum zu begeistern. 70 Mitglieder zählt der Spielmannszug Neuseddin. „Wir alle sind wie eine Großfamilie, in der jeder für jeden da ist“, verriet Marcel Tauschwitz. So laufe dann auch die Ausbildung: Erfahrene Instrumentalisten würden den Nachwuchs selbst unterrichten. 70 Lieder könne der Zug auswendig spielen, rühmt Stefanie Frenz ihre Vereinskollegen. Sie ist eine der Cheerleader und sorgt für die optische Unterstützung des musikalischen Programms. Zum Repertoire der Neuseddiner gehören Klassiker aus Rock“n“Roll und Schlager, natürlich Märsche und der karnevalstypische Can Can – denn zur fünften Jahreszeit geht es an den Rhein nach Leverkusen. Am Sonntag trafen die beiden großen Seddiner Traditionen zusammen. Die vielen Musiker schlossen sich zu einem gewaltigen Spielmannszug zusammen, der mit donnernden Märschen durch das Fischerdorf Seddin zog.

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