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Kinderwagen statt Stange. Mütter beim Sport in Kleinmachnow.

© Solveig Schuster

Angebot für Mütter in Kleinmachnow: Fitness-Parcours mit Kinderwagen

„Laufmamalauf“: Ein Trainingsprogramm für junge Mütter kommt in und um Kleinmachnow gut an.

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Kleinmachnow - Das Dehnungsband um den Lenker gewickelt, den Nachwuchs angeschnallt, die Bremsen gelöst und ab geht’s: Lauf, Mama, lauf! Was vor fünf Jahren mit einer Handvoll Müttern in Berliner Parks begann, hat sich inzwischen zu einer flächendeckenden Fitness-Bewegung entwickelt. Auch rund um Kleinmachnow zieht das Outdoor-Programm immer mehr junge Mütter an.

„Es gibt viele Angebote für Säuglinge und Kinder, aber nur wenige, die sich an die jungen Mütter richten“, erklärt Trainerin Christine Möller. Seit einem guten Jahr bietet die Berlinerin nach dem „Laufmamalauf“-Konzept auch in der Region Outdoor-Kurse für werdende und junge Mütter an. Bei „Laufmamalauf“ haben sie die Möglichkeit, etwas für sich selbst zu tun. Die Kinder sind mit dabei und profitieren vom Angebot. „Sie wachsen mit der Bewegung auf. Manchmal bauen wir sie auch ganz bewusst in die Übungen ein, nutzen sie etwa als Gewicht“, so die Trainerin.

Es geht nicht nur ums Joggen

Zunächst in Stahnsdorf am Dorfplatz gestartet, trifft sich nunmehr dreimal wöchentlich eine Gruppe junger Frauen samt Knirpsen im Kinderwagen am Kleinmachnower Rathausmarkt. Anders als es der Programm-Name suggeriert, geht es nicht nur ums Joggen. „Das ist für viele zunächst einmal verwirrend“, sagt Christine Möller. Ihr Fitness-Programm ähnelt einem Stationstraining, bei dem es um Muskelaufbau, Kräftigung und Ausdauer geht. Vor allem aber um ein besseres Körpergefühl nach der Geburt. „Wir versuchen, den Körper wieder zu erspüren“, erklärt sie. Der Fokus werde dabei auf Beckenboden, Rücken und Bauch gelegt.

Nach einigen Aufwärmübungen auf der naheliegenden Wiese geht es vom Rathausmarkt im lockeren Laufschritt über den Asphalt hinauf zum Wald an der Schopfheimer Allee. Den Kinderwagen vor sich, das Baby im Blick, die Knie gebeugt, den Körper zur Waage gestreckt. Die Frauen sind unterschiedlich gut trainiert. Für alle das passende Angebot zu finden, sei die größte Herausforderung, sagt Möller. Einen Zwang gibt es nicht, wer nicht mehr kann oder will, steigt aus. Ohnehin werde das Programm zu Beginn auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt, erklärt die ausgebildete Group-Fitnesstrainerin, die selbst zweifache Mutter ist.

Die Idee entstand vor fünf Jahren in Berlin

Vor gut fünf Jahren sind die Trainerinnen Illdiko Gössl und Katja Ohly-Nauber erstmals mit „Laufmamalauf“ in Berlin an den Start gegangen. Die Bewegung in der freien Natur habe positive Auswirkungen auf die Psyche, sorge für gute Laune und wirke nachhaltig gegen postnatale Depressionen und „Baby-Blues“. Und „sind die Mamas glücklich, ist es auch das Kind“, sagt Christine Möller.

Auch die jungen Mütter, die in Kleinmachnow ihre Fitness-Runde drehen, sehen entspannt aus und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen. Saskia Ebert ist schon seit einem Jahr dabei und noch immer begeistert. Die Muskelkraft habe wieder zugenommen, was ihr den Alltag mit den beiden Kindern (4 und 1) deutlich erleichtere. Auch die Stahnsdorferin Kathrin Atzler, die den Angebotsflyer in einem Café am Dorfplatz entdeckte, treibt die Bewegung in der Gruppe an. „Meine Kondition und mein Körpergefühl haben sich wesentlich verbessert“, erklärt sie. Scham beim öffentlichen Training empfindet sie nicht. „Wenn ich Leute treffe, die ich kenne, winke ich freundlich“, erzählt die ehemalige Kleinmachnowerin. Viele der Frauen überwinden gerade in der Gruppe den „inneren Schweinehund“.

Am Ende zur Belohnung ins Café

Am Ende jeder Fitness-Stunde geht es für die Frauen zur Belohnung ins Café. Der Austausch unter Gleichgesinnten ist mindestens ebenso wichtig wie der Sport, sagt Christine Möller. Und wenn die Frauen anschließend „strahlend und mit roten Backen im Café sitzen“, dann bestärke das auch in ihr das Gefühl, sie habe für das Training alles richtig gemacht.

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