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Potsdam-Mittelmark: Flächendeckende Blitzer

Teltower Verkehrsüberwachung als Exportmodell?

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Teltower Verkehrsüberwachung als Exportmodell? Teltow - Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) kann sich vorstellen, die mobile Verkehrsüberwachung zum Exportartikel zu machen. Wenn sich in der Praxis herausstelle, dass die Geschwindigkeitskontrollen gut laufen – also keine Verluste bringen –, ließen sie sich auch auf Stahnsdorf und Kleinmachnow ausdehnen. Das sagte Schmidt gestern auf einer -Pressekonferenz zum Jahreswechsel. Zurzeit laufen noch die Vorbereitungen für das heftig diskutierte Projekt. Laut Schmidt wird es eine Zusammenarbeit mit der Polizei geben. Aus Kostengründen werden wie berichtet Feuerwehrleute als Verkehrsüberwacher eingesetzt, sechs werden in einer Schulung auf die Aufgabe vorbereitet. Während ihres Einsatzes gegen die Raser würden die Kameraden jederzeit für Einsätze in der Brandbekämpfung abrufbar sein. Die Kraftfahrer müssten sich in Teltow künftig darauf einstellen, dass sie praktisch flächendeckend geblitzt werden können, kündigte Schmidt an. Ein Gerät wird im Einsatz sein, aber mehrmals täglich den Standort wechseln. 54 Stellen in der Stadt sind für den Radar vorgesehen. Schmidt rechnet zwar mit dem Unmut der Autofahrer. In den Wohngebieten würden aber sicher viele Menschen dankbar für den Versuch sein, die Autofahrer zu disziplinieren. Mit Sorge blickt Schmidt dem Anwahlverfahren für die weiterführenden Teltower Schulen entgegen, das gerade anläuft. Legt man die Zahl der derzeitigen Sechstklässler zugrunde, gebe es genügend Schüler, um die siebten Klassen im kommenden Schuljahr zu füllen. „Es kann aber sein, dass sehr viele Eltern ihre Kinder für das Gymnasium anmelden – was soll man da machen?“, fragte der Bürgermeister. Das ginge dann auf der Kosten der jetzigen Realschule und der Gesamtschule, die im kommenden Schuljahr dann zu Oberschulen werden. Auch Potsdam sieht Teltows Schulamtsleiter Michael Belkner verstärkt als Konkurrenten: „An den dortigen Gymnasien gehen auch die Schülerzahlen zurück, da werden zunehmend Plätze frei.“ Schmidt rief die Schulen dazu auf, nach Kräften daran zu arbeiten, ein eigenes Profil zu entwickeln. Ein weiterer Punkt, der dem Bürgermeister Sorge bereitet, ist die steigende Gefahr von Obdachlosigkeit in der Stadt. Im vergangenen Jahr habe die Zahl der Zwangsräumungen zugenommen. Gleichzeitig werde es wegen des geringen Leerstands in der Stadt schwieriger, den Betroffenen eine Alternative anzubieten. Schmidt äußerte die Befürchtung, dass Hartz IV dieses Problem noch verschärfen könne. Die Vorgaben des Landkreises für Mietobergrenzen würden „an der Realität komplett vorbei gehen“. Zwar kann durch Hartz IV niemand seine Wohnung verlieren, ohne dass er eine neue gefunden hat. Schmidt sieht trotzdem eine wachsende Klientel von Menschen, die überfordert und auf die Hilfe der Stadt angewiesen seien. Die Wohnungsbaugesellschaft und die Genossenschaften sollten deshalb ihre Kapazitäten nochmal überprüfen. Volker Eckert

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